Evangelische Kirche legt Zahlen zur Kirchenmitgliedschaft vor

Bezogen auf die Gesamtzahl von 18.560.000 evangelischen Christinnen und Christen in Deutschland sind das rund 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte die EKD am Donnerstag mit. Getauft wurden 2023 rund 140.000 Menschen. Zusätzlich gab es rund 20.000 Aufnahmen in die evangelische Kirche. Demgegenüber standen gleichbleibend zum Vorjahr rund 380.000 Kirchenaustritte sowie 340.000 Sterbefälle.

Diese Trends spiegeln sich auch in den statistischen Zahlen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wider. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 registrierte die EKKW genau 710.518 Mitglieder. Im Vorjahr waren es noch 730.478 Gemeindeglieder. Das entspricht einem Minus von 2,7 Prozent (2022: 2,5 Prozent).

Aufgrund einer Systemumstellung im elektronischen Meldewesen liegen in der EKKW noch keine finalen Zahlen zu Aus- und Eintritten, Sterbefällen und Taufen vor, heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle. Aus den vorläufigen Daten zeichne sich aber ab, dass es keine eklatanten Veränderungen gab. So sei die Zahl der Austritte mit rund 12.100 im Vergleich zu 2022, als 12.238 Menschen austraten, relativ konstant geblieben. Zudem würden vor allem Sterbefälle die Mitgliederstatistik deutlich beeinflussen: Rund 13.120 waren es 2023 (2022: 13.664). Die Zahl der Taufen lag den Angaben zufolge 2023 mit rund 6.000 auf ähnlichem Niveau wie 2022, als – auch bei zahlreichen Tauffesten an besonderen Orten – 6133 Menschen getauft wurden. Die Zahl der (Wieder-)Aufnahmen sei mit 580 (2022: 698) leicht rückläufig.

Jeder Austritt sei schmerzlich, sagte Bischöfin Dr. Beate Hofmann: «Jedes Mitglied, das geht, geht aus einem Solidarnetz, das unsere Gesellschaft so dringend braucht.» Zudem benennt sie eine weitere Stärke von Kirche, nämlich Menschen in der Gestaltung von Taufe, Trauung oder Beerdigung gut zu begleiten. «Auch wenn Menschen unsere Kirche verlassen, so sehnen sie sich in diesen unruhigen Zeiten nach Begleitung und Gottes Segen», beobachtet die Bischöfin und verwies auf die Landesgartenschau in Fulda, wo am «Himmelszelt» der evangelischen Kirche im vergangenen Jahr mehr als 500 Einzel-, Paar- und Gruppensegnungen stattgefunden haben. Und auch an die über 50 Tauffeste auf dem Gebiet der EKKW mit rund 500 Taufen im Sommer 2023 erinnerte Bischöfin Hofmann. Das stimme sie optimistisch. «Nach wie vor kann Kirche ein Ort sein, wo die Sehnsucht nach Segen gestillt wird. Das geschieht, wenn wir dahin gehen, wo sich Menschen gern aufhalten oder wenn wir das Potenzial ungewöhnlicher Orte nutzen.» So wird die evangelische Kirche auch beim diesjährigen Hessentag unter dem Motto «Erlebnis:Kirche» präsent sein.