Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 11 Okt 2016

Kassel/Berlin (epd). Die staatlichen und kirchlichen Verantwortlichen für das Reformationsjubiläum 2017 haben ihre gemeinsamen Vorbereitungen abgeschlossen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte nach einer Kuratoriumssitzung am Montag in Kassel: «Deutschland kann sich auf das umfangreiche Programm mit unzähligen Veranstaltungen freuen.» Der EKD-Ratschef erinnerte daran, dass sich Bund, Länder, Gemeinden, evangelische Kirche und Zivilgesellschaft zehn Jahre vorbereitet hätten. «Jetzt schauen wir voller Dankbarkeit zurück, auf das, was in gemeinsamer Verantwortung, aber unterschiedlicher Aufgabenverteilung entstanden ist», erklärte er. Dass dieses Fest zudem erstmals in ökumenischer Verbundenheit gefeiert werde, steigere die Vorfreude noch mehr.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, begrüßte die Kuratoriumsmitglieder in Hessen, in einem der «Mutterländer der Reformation». Er erinnerte daran, dass auch die Ursprünge der hessischen Reformation von einem engen Miteinander von Kirche und Staat geprägt gewesen seien. Landgraf Philipp ließ sich bei seinem Handeln leiten von dem Bemühen um Verständigung, Toleranz und Einigung. Sein Lebensmotto sei gewesen: «Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.» Dies müsse man aber in die Gegenwart übersetzen, damit es lebendig in den Fragen unserer Zeit werde. «Es stellt uns vor die bleibende Herausforderung, Begegnungen zu schaffen: mit dem Evangelium unserer Zeit, zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Traditionen und unterschiedlichem Temperament.» Das kommende Jubiläumsjahr biete die Gelegenheit, diese Begegnungen zu ermöglichen und zu erleben.

Die Feiern zum diesjährigen Reformationstag am 31. Oktober werden Kirche und Staat mit einem Gottesdienst in der Berliner Marienkirche und einem staatlichen Festakt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt eröffnen. Das Jubiläumsjahr dauert bis zum Reformationstag 2017, an dem sich der Thesenanschlag Martin Luthers an der Schlosskirche in Wittenberg zum 500. Mal jährt. Zum Programm gehören unter anderem nationale Sonderausstellungen in Berlin, Wittenberg und auf der Wartburg, große Ausstellungen in den USA sowie der Europäische Stationenweg, der Deutsche Evangelische Kirchentag in Berlin und eine Weltausstellung der Reformation in Wittenberg unter dem Titel «Tore der Freiheit».

An der Kuratoriumssitzung in Kassel nahmen unter anderen Bundes-Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, der der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, sowie die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, teil. Nach Angaben eines EKD-Sprechers tritt das Kuratorium nach dem Ende des Jubiläumsjahres noch einmal zu einer Auswertung zusammen. (11.10.2016)