Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 21 Nov 2013

Marburg (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Fachbereich Evangelische Theologie der Marburger Philipps-Universität haben das 10-jährige Bestehen des gemeinsam getragenen Hans-von-Soden-Instituts gefeiert. Dazu sind am Mittwoch (20.11.) rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der Landeskirche, der Universität und der Marburger Bevölkerung zu einer Akademischen Festversammlung in der Alten Aula der Universität zusammengekommen, berichtete Pfarrer Karl-Günther Balzer, Medienbeauftragter im Sprengel Waldeck und Marburg.

Bischof Hein: Hans-von-Soden-Institut ist eine Erfolgsgeschichte

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, bezeichnete in seinem Grußwort die Arbeit des Instituts als eine Erfolgsgeschichte. Zur Gründung im Jahr 2003 hätte es auch kritische Stimmen zur Einrichtung des Instituts gegeben. Doch zehn Jahre später seien die Stimmen, die damals zur Zurückhaltung mahnten, verstummt, so der Bischof. Allen, die auf ihre Weise an diesem Erfolg beteiligt waren, sprach Hein seinen Dank aus.

Jede Kirche sei gut beraten, den theologischen Nachwuchs «nicht nur zu locken, sondern auch zu fördern», sagte Hein. «Wir brauchen fähige und kompetente Theologinnen und Theologen auf allen Arbeitsgebieten, die in der Lage sind, zentrale theologische Einsichten zu kommunizieren», so der Bischof. Akademische Forschung sei für die Landeskirche von hoher Bedeutung und geschehe am Institut in enger Kooperation von Forschenden und Lehrenden. Das sei in der modularisierten Welt der Wissenschaft keine Selbstverständlichkeit. «Wir haben uns als Kirche mit diesem Institut etwas Gutes getan, und ich wage zu behaupten, die Universität Marburg auch», so Bischof Hein.

Der Dekan des Fachbereiches Evangelische Theologie, Prof. Dr. Jörg Lauster, knüpfte an Heins Ausführungen an und bestätigte dem Institut, dass es längst «den Kinderschuhen entwachsen sei», berichtete Balzer. Dies sei auch an einer Ausstellung im Foyer der Alten Universität abzulesen gewesen, in der die bisherigen Forschungsergebnisse gezeigt wurden. So seien z.B. über Gottesbilder, Religion und Generation, Krise und Transformation hervorragende Arbeiten entstanden, die zum Teil mit Preisen und Auszeichnungen gewürdigt wurden, so Lauster.

Hintergrund: Hans von Soden und Hans-von-Soden-Institut

Hans von Soden (1881-1945) war von 1924 bis zu seinem Tod Professor für Kirchengeschichte, Neues Testament, Christliche Archäologie und Kirchenrecht an der Philipps-Universität Marburg. Zwischen 1933 und 1945 wehrte er sich gegen die Beeinflussung der Universität durch die Nationalsozialisten. Zeitweilig leitete er die Bekennende Kirche in Kurhessen-Waldeck. In den letzten Jahren verfasste er eine Denkschrift über eine neue Kirchenverfassung, die entscheidende Eckdaten der noch heute gültigen Grundordnung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck formulierte.

Das Hans-von-Soden-Institut ist als gemeinsame Einrichtung der Philipps-Universität Marburg und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck dem Fachbereich Evangelische Theologie an der Philipps-Universität Marburg angegliedert. Das Institut nimmt in erster Linie Forschungsaufgaben wahr und bietet Pfarrerinnen und Pfarrern nach dem Zweiten Theologischen Examen die Möglichkeit, Forschungsprojekte durchzuführen. Sitz des Instituts ist das Hans-von-Soden-Haus, in dem auch die Evangelische Studierenden Gemeinde (ESG) Marburg beheimatet ist. (21.11.2013)

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