Buß- und Bettag

In evangelischen Gottesdiensten zum Buß- und Bettag stehen Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung im Mittelpunkt. Der Gedenktag wird am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag begangen. Im Gebet vor Gott können Versagen, Schuld, Versäumnisse und Fehlentscheidungen thematisiert werden. Der Feiertag bietet außerdem Gelegenheit zum Nachdenken über gesellschaftliche Irrtümer.

Obwohl der Bußtag nicht mehr gesetzlicher Feiertag ist, hat er seinen festen Platz im kirchlichen Festkalender behalten. Viele Gemeinden laden meist am frühen Abend zu Andachten ein, um so auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Die hohe Resonanz auf dieses Angebot belegt, dass der Bußtag im Leben vieler Menschen nach wie vor tief verwurzelt ist.

Der Feiertag wurde vor einigen Jahren zum politischen Zankapfel: Der protestantische Buß- und Bettag, erstmals 1532 im mittelalterlichen Straßburg offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen.