Neun Tage lang wollen Delegierte aus den Weltkirchen neben religiösen Themen aktuelle Zeitfragen wie die Folgen des Ukraine-Kriegs, der Corona-Pandemie und des Klimawandels besprechen. Der Weltkirchenrat ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen, die nach eigenen Angaben weltweit über 580 Millionen nicht-katholische Christinnen und Christen vertritt. (Foto: Albin Hillert/WCC)

Neun Tage lang wollen Delegierte aus den Weltkirchen neben religiösen Themen aktuelle Zeitfragen wie die Folgen des Ukraine-Kriegs, der Corona-Pandemie und des Klimawandels besprechen. Der Weltkirchenrat ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen, die nach eigenen Angaben weltweit über 580 Millionen nicht-katholische Christinnen und Christen vertritt. (Foto: Albin Hillert/WCC)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 08 Aug 2022

Karlsruhe (medio). Vom 31. August bis zum 8. September 2022 schaut die christliche Welt nach Karlsruhe. Zur 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) kommen bis zu 5.000 internationale Gäste aus 350 Mitgliedskirchen. Ein Ereignis, das nur alle acht Jahre stattfindet, und zum ersten Mal in seiner über 70-jährigen Geschichte in Deutschland. «Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt», mit diesem Motto will der ÖRK aufzeigen, welchen Beitrag die Kirchen für eine friedliche und geeinte Gesellschaft einbringen können und welche Rolle sie für das gesellschaftliche Miteinander haben.

Vielfältiges Programm in Kalrsruhe

Ganz Karslruhe wird in den Aktionstagen im Zeichen der Vollversammlung stehen. Zusätzlich zum offiziellen Programm auf dem Festplatz wird in der Innenstadt in Karlsruhe ein vielfältiges Begegnungsprogramm stattfinden. An mehreren «Begegnungsorten» werden in Workshops, Vorträgen, Diskussionen und weiteren vielfältigen Formaten die thematischen Schwerpunkte der Arbeit des ÖRK im Zentrum stehen. Das Begegnungsprogramm ist frei zugänglich und ermöglicht es, sich mit den internationalen Gästen über die aktuellen Herausforderungen auszutauschen. Das Programm wird mehrsprachig angeboten, mindestens deutsch und englisch. Der ÖRK wird auf seinen Social Media Kanälen mehrsprachig berichten, zudem werden die Evangelische Kirche in Baden (EKIBA) und die EKD die Veranstaltung in Ihren Social Media Kanälen begleiten: Angebote aufrufen: EKIBA und EKD

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, begrüßte die Gäste aus aller Welt auf dem Eröffnungsplenum. (Foto: Albin Hillert/WCC)

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, begrüßte die Gäste aus aller Welt auf dem Eröffnungsplenum. (Foto: Albin Hillert/WCC)

Glasarche macht auf Zerbrechlichkeit der Schöpfung aufmerksam

Rechtzeitig vor dem Beginn der 11. Vollversammlung des Ökomenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ging das Kunstwerk «Glasarche 3» auf Einladung der evangelischen Kirche in Karlsruhe vor Anker. In ihrer Video-Botschaft wünscht Bischöfin Dr. Beate Hofmann den Betrachterinnen und Betrachtern in Karlsruhe und auch den Teilnehmenden der ÖRK-Vollversammlung «offene Augen und offene Herzen für die Besonderheiten unserer Arche» und spielt damit auf die Zerbrechlichkeit des Bootes Kirche an, mit dem Christinnen und Christen in der Welt unterwegs sind. 

Grußwort von Bischöfin Dr. Hofmann an die Besucherinnen und Besucher der Glasarche in Karlsruhe, wo das Kunstwerk ab 31. August 2022 zu sehen ist.

Das Kunstwerk «Glasarche 3»

Bis zum 15. August war die Glasarche vor der Christuskirche im Kasseler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe zu sehen. Im Gegensatz zu ihrer biblischen Vorgängerin, die Noah aus dicken Baumpfählen erbaut haben soll, wirkt die Glasarche 3 eher fragil. Eine übergroße Holzhand hält sie behutsam. Die Botschaft wiegt schwer, geht es doch um nicht weniger als die Zerbrechlichkeit der Schöpfung. Künstler des Ateliers Männerhaut (Zwiesel/Bayern) haben sie gebaut. Der Prototyp schipperte seit 2003 als Kunstwerk durch die Nationalparks von Bayern und Tschechien. Die Glasarche soll an ihren zeitlich begrenzten Standorten Menschen über Klimawandel und Nachhaltigkeit ins Gespräch bringen. Infos zu den Standorten sind hier im Internert zu finden: Kassel und Karlsruhe 
 

Stichwort: Ökumenischer Rat der Kirchen

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist unter den zahlreichen Organisationen der modernen ökumenischen Bewegung, deren Ziel die Einheit von Christinnen und Christen ist, die umfassendste und vielfältigste.Dem ÖRK gehören zahlreiche Kirchen, Denominationen und kirchliche Gemeinschaften in mehr als 120 Ländern und Gebieten weltweit an, die wiederum mehr als 580 Millionen Christinnen und Christen vertreten: zu ihnen zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen, zahlreiche anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte Kirchen sowie viele vereinigte und unabhängige Kirchen. Während die meisten Gründungsmitglieder des ÖRK europäische und nordamerikanische Kirchen waren, setzt sich die heutige Mitgliedschaft vorwiegend aus Kirchen in Afrika, Asien, der Karibik, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie dem pazifischen Raum zusammen. Der ÖRK zählt derzeit 352 Mitgliedskirchen.

Für seine Mitgliedskirchen ist der ÖRK ein einzigartiger Begegnungsraum: Hier können sie miteinander nachdenken, diskutieren, gemeinsam handeln und Gottesdienst feiern, zusammenarbeiten, können einander in Frage stellen und einander unterstützen, miteinander teilen und debattieren. Als Teil dieser Gemeinschaft

  • sind die Mitgliedskirchen zur Verwirklichung der sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und der einen eucharistischen Gemeinschaft aufgerufen,
  • fördern die Mitgliedskirchen in ihrem Engagement für Mission und Evangelisation ihr gemeinsames Zeugnis,
  • erfüllen die Mitgliedskirchen ihren christlichen Dienst, indem sie Menschen in Not helfen, Schranken zwischen Menschen niederreißen, sich für Gerechtigkeit und Frieden sowie für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen und
  • setzen sich die Mitgliedskirchen für Erneuerung in Einheit, Gottesdienst, Mission und Dienst ein.

(08.08.2022, aktualisiert am 01.09.2022)

Werbevideo der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen
Internetradio:

Claudia Brinkmann-Weiß, Dezernentin für Diakonie und Ökumene in der EKKW, über die Schwerpunkte der ÖRK-Vollversammlung. Ein Beitrag von Radio-Redakteur Torsten Scheuermann:

Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

Begegnungsprogramm beim ÖRK