Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 06 Apr 2010

Schwalmstadt (medio). Beim Jahresempfang der diakonischen Einrichtung Hephata trafen sich am 26.03. rund 150 Gäste aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Vereinen und Gesellschaft in Schwalmstadt-Treysa. Vorgestellt wurde das Jahresmotto Hephatas, das in diesem Jahr «Bildung ohne Barrieren» lautet, teilte Pressereferentin Melanie Schmitt mit. Staatssekretär Heinz-Wilhelm Brockmann vom Hessischen Kultusministerium hielt einen Gastvortrag mit dem Titel «Schule als Schlüssel zur Welt - Chancengerechtigkeit im Bildungssystem». Prof. Dr. Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, und Frank-Martin Neupärtl, Landrat des Schwalm-Eder-Kreises, wandten sich mit Grußworten an die Gäste.

Bischof Prof. Dr. Martin Hein betonte in seinem Grußwort zum einen die Rolle der beiden großen Kirchen in Hessen als Bildungsträger. Die Hälfte aller Kindertagesstätten in Hessen beispielsweise habe konfessionelle Träger. Zum anderen sei Hephata auch in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Förderschule und der Sozialen Rehabilitation mit der Unterstützung und Bildung von Menschen mit körperlichen, geistigen, psychischen und seelischen Beeinträchtigungen aktiv. Landrat Frank-Martin Neupärtl sprach sich für mehr Ganztagesschulen aus und befürwortete den Einsatz von Schulsozialarbeitern. Doch er fragte auch: «Wenn wir gemeinsames Lernen verstärken, wie sieht dann die Entwicklung der Förderschulen aus? Wo wird dann ihre Aufgabe liegen, oder werden Förderschulen dann tatsächlich überflüssig?»

Staatssekretär Heinz-Wilhelm Brockmann setzte sich in seinem Gastvortrag mit den 12 verschiedenen Schulformen auseinander, die es momentan in Hessen gibt. «Unabhängig vom demografischen Wandel bedarf es einer Vielzahl von Bildungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Kindern. Der individuelle Förderweg kann unterschiedliche Formen und Phasen brauchen», so Brockmann. Kinder und Jugendliche mit speziellen Behinderungen müssten auch speziell gefördert werden. Derzeit gebe es fast 300 Förderschulen in Hessen, an denen 26.400 Schüler unterrichtet würden: «Das ist ein großer Schatz der Förderpädagogik. Es ist nicht klug, diesen Schatz über Bord zu werfen», sagte Brockmann weiter. Aber es gebe auch Schüler mit Behinderungen, die integrativ, also an Regelschulen, gefördert werden könnten. Derzeit geschehe dies bei 3.000 Kindern in Hessen. 101 regionale Beratungs- und Förderzentren – von denen auch eines an die Förderschule Hephata angeschlossen ist – unterstützen diese Arbeit. (06.04.2010)

Linktipp:

Die diakonische Einrichtung Hephata finden Sie im Internet unter:

hephata.de