Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Feb 2015

Kassel (epd). Rund 2.000 Menschen haben am Montagnachmittag in Kassel unter dem Motto «Kassel bleibt weltoffen» gegen religiösen Fanatismus, Rassismus und Antisemitismus demonstriert. Insgesamt neun Redner aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religion riefen zu Toleranz und gegenseitigem Respekt auf. Zum Vergleich: der Kasseler Pegida-Ableger Kagida hatte am Sonntagnachmittag nur noch rund 60 Anhänger zu einer Kundgebung mobilisieren können, die geringste Zahl seiner bisher zehn Kundgebungen.

Die evangelische Stadtdekanin Barbara Heinrich, die für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen und den Rat der Religionen sprach, wies darauf hin, dass sich alle Religionen von Intoleranz und Rassismus distanzierten. «Wir lassen es nicht zu, dass gegen Menschen, die hier Hilfe und Schutz suchen, Stimmung gemacht wird», sagte sie. Keine der im Rat der Religionen vertretenen Gemeinschaften halte Gewalttaten mit ihren Überzeugungen vereinbar. Es dürfe daher nicht zugelassen werden, dass bestimmte Religionsgemeinschaften in dieser Frage unter einen Generalverdacht gestellt würden.

Universitätspräsident Rolf-Dieter Postlep wies darauf hin, dass jeder fünfte der insgesamt fast 24.000 Studierenden der Universität Kassel einen Migrationshintergrund besitze. Dazu kämen weitere 2.800 internationale Studenten. «Wir sind stolz darauf, in einem solch international ausgerichtetem Mikrokosmos leben und arbeiten zu können», sagte er. Die Universität brauche eine weltoffene und tolerante Stadt.

Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) bezeichnete die Demonstration als ein eindrucksvolles Zeichen für ein weltoffenes und tolerantes Kassel. Dem stimmte auch Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) zu. «Bei uns brauchen Flüchtlinge keine Angst zu haben», sagte er. (03.02.2015)