Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Sep 2007

Kassel (epd). Die meisten Anrufer wenden sich wegen Einsamkeit und Beziehungsproblemen an die Telefonseelsorge Nordhessen, die am Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen feierte. Wie die Geschäftsführerin der von der evangelischen und katholischen Kirche getragenen Einrichtung, Helga Thomson,  in Kassel erklärte, seien diese Themen schon vor 50 Jahren aktuell gewesen. Die Zahl der Anrufe allerdings habe im Laufe der Zeit deutlich zugenommen. Von knapp 8.000 Anrufen in den 80-er Jahren sei die Zahl auf 24.000 im vergangenen Jahr gestiegen.

Einer der Gründe für den Anstieg sei die 1997 eingeführten Gebührenfreiheit, erläuterte Gerd Haenisch, Vorsitzender des Vereins Telefonseelsorge Nordhessen. Die derzeit 90 ehrenamtlichen Mitarbeiter - die meisten davon Frauen - hätten auch die Aufgabe, Anrufer an Beratungsstellen wie etwa die Suchtberatung oder die Schuldnerberatung zu vermitteln. «Zuhören, anhören, Wege finden: das ist unsere Aufgabe», umschrieb Haenisch den Dienst der Helfer am Telefon.

Insbesondere in der Weihnachtszeit häuften sich die Anrufe, erklärte ein Mitarbeiter. In dieser Zeit würden die Gespräche auch intensiver. Leider gebe es aber auch immer wieder Anrufer, die aus Spaß anriefen und somit die Leitung für Menschen blockierten, die tatsächlich Hilfe suchten.

Das Interesse an einer Mitarbeit bei der Telefonseelsorge sei groß, sagte Thomson. «Aber nicht alle sind geeignet». Alle zwei Jahre durchliefen zwölf bis 14 Interessenten eine einjährige, kostenlose Ausbildung. Danach leisteten sie 80 bis 120 Stunden im Jahr Dienst, alle 14 Tage finde eine Supervision statt. (17.09.2007)

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Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

telefonseelsorge.de