Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Feb 2017

Kassel (medio/epd). Die Kasseler Martinskirche, die zugleich auch Predigtstätte des Bischofs ist, feiert in diesem Jahr ihr 650jähriges Bestehen. Zum Jubiläum gab es am vergangenen Samstag (18.2.) ein Festkonzert sowie am Sonntag einen Festgottesdienst. In seiner Festpredigt blickte Bischof Prof. Dr. Hein auf das Wirken der Heiligen Elisabeth zurück, die eine der Kirchenpatroninnen der Martinskirche ist. Mit ihrem sozialen Engagement sei die Elisabeth bis heute ein Vorbild für die Innenstadtgemeinde, die vor besonderen Herausforderungen stehe: «Mitten in der Stadt gelegen, wo Kultur, Kommerz und Prekariat oft schroff aufeinander treffen, ist diese Kirche ein Ort, der den Blick und die Türen öffnet für jene, die sonst keiner sieht», so Hein.

An Aktionen, wie 'Ein Tisch für alle' während jeden Sommers oder der wöchentlichen Essensausgabe auf dem Martinsplatz durch die Heilsarmee hätte Elisabeth ihre Freude gehabt. Und sie hätte auch die kulturellen Ereignisse in dieser Kirche zu schätzen gewusst, sagte der Bischof vor der Festgemeinde. Doch Hein rief auch dazu auf nicht jene zu vergessen, denen Elisabeths ganze Aufmerksamkeit und Sorge galt. «Kirche in der Stadt zu sein – und Kirche für die Stadt zu sein», darin wisse man sich bis heute an St. Martin mit seiner Kirchenpatronin Elisabeth verbunden, so Bischof Hein. Weitere Prediger im Gottesdienst waren der der Pfarrer der Martinskirche, Dr. Willi Temme, und Pfarrer Peter Bulowski von der St. Bonifatius-Kirche in Kassel. Oberbürgermeister Bertram Hilgen sprach ein Grußwort.

Stichwort: Die Kasseler Martinskirche

Die Martinskirche ist die größte Kirche sowie einer der größten Veranstaltungsräume der Stadt Kassel. Sie bietet Platz für 1.400 Besucher. Das zentral in der Stadt gelegene Bauwerk wurde 1367 eingeweiht. Mit dem Übertritt des Landgrafen Philipp 1524 zum evangelischen Glauben wurde das Gotteshaus evangelisch. Vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis Ende des 18. Jahrhunderts wurden hier die hessischen Landgrafen beigesetzt. Das Innere der Martinskirche wurde bis zur Zerstörung 1943 wesentlich durch ein kolossales Grabmal des Landgrafen Philipp geprägt, das wie ein Hochaltar den Chorraum der Kirche begrenzte. Nach dem Wiederaufbau der Kirche fand es einen neuen Platz an der Nordwand des Kirchenschiffes. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde die Martinskirche in teilweise veränderter Form wiederaufgebaut. Es ist eine dreischiffige Hallenkirche mit einem zweitürmigen Westbau. Besonders markant ist der vollständige Glasabschluss, ein Lettner aus Betonwaben und Glas, zwischen Chor und Hauptschiff. (20.02.2017)

Download:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein im ökumenischen Festgottesdienst am 19.2.2017 im Wortlaut:

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Linktipp:

Weitere Informatinen zur Martinskirche finden Sie auf den Seiten der Evangelischen Kirchengemeinde Kassel-Mitte:

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