Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 19 Jun 2017

Rom (medio). Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ist davon überzeugt, dass das Reformationsjahr 2017 eine Chance für die Ökumene ist. Bestärkt wurden die Vorstandsmitglieder jetzt darin auch von Papst Franziskus, dem sie während einer Besuchsreise vom 11 bis 15. Juni in Rom von den Aktivitäten der ACK zum Reformationsjahr berichteten. Papst Franziskus habe die ACK in ihren Bemühungen bestärkt, die Gemeinsamkeiten der Kirchen zu betonen und das Miteinander zu fördern, teilte die ACK mit.

Der Papst bedankte sich besonders für das Engagement der Kirchen für den ökumenischen Tag der Schöpfung. Der Vorstand der ACK hatte ihm zudem das Wort «Versöhnt miteinander» überreicht, das die Mitgliederversammlung zu 500 Jahren Reformation verabschiedet hatte. Der Papst erhielt außerdem den Bericht einer Tagung, die sich mit den Ergebnissen des Zweiten Vatikanischen Konzils aus multilateraler ökumenischer Perspektive beschäftigt hatte.

Zuvor war Die Delegation mit Kurt Kardinal Koch zusammengetroffen. Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen lobte die gemeinsamen Aktivitäten der deutschen Kirchen und bat sie, sich besonders mit der Vision der Einheit der Kirchen auseinanderzusetzen und eine gemeinsame Sicht dieser Einheit zu entwickeln. Das Jahr 2017 sei nur der Anfang eines Prozesses, der sich immer mehr in Richtung der Einheit der Kirchen entwickeln müsse, so der Kardinal. Als Perspektive nannte Koch das Jahr 2030, in dem man auf 500 Jahre Confessio Augustana zurückblicken könne.

 

Das Dokument, in dem sich die Kirchen «so nah wie noch nie» gewesen seien, sollte Ansporn sein, noch mehr Einheit zu suchen und dafür konkrete Perspektiven zu entwickeln, so der Präsident.

Außerdem besuchte der Vorstand die Fakultät der Waldenser, an der sich protestantische Studierende aus aller Welt auf einen Dienst in einer Gemeinde vorbereiten. Die Situation der Minderheitskirchen in Italien habe sich in den letzten Jahren verbessert, sagte Lothar Vogel, Vizedekan der Fakultät. So habe man nicht nur seitens der evangelischen Kirchen in Italien zu mehr Einheit finden können, sondern auch die Beziehungen zur katholischen Kirche seien gewachsen.

Im Anglican Centre hatte der Botschafter der Anglikanischen Kirche in Rom, Erzbischof David Moxon, diesen Eindruck bestätigt. Er berichtete dem Vorstand der ACK von der ersten anglikanischen Vesper im Petersdom im Frühjahr dieses Jahres.

 

«Wir sehen in dieser Zeit einen großen Kairos für weitere ökumenische Schritte», zog Bischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Vorsitzender der ACK in Deutschland, eine erste Bilanz des Besuchs in Rom.  Der Vorstand sei in seinem Bemühen gestärkt worden, die geistliche Ökumene zu stärken und aus gemeinsam aus den Impulsen der Reformation zu lernen. Weitere Stationen der Reise waren das Collegium Germanicum et Hungaricum, an dem deutsche und osteuropäische Studierende auf das Priesteramt vorbereitet werden, sowie die Deutsche Botschaft am Heiligen Stuhl.

Der Delegation der ACK gehörten an: Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Bistum Speyer, ACK-Vorsitzender), Bischöfin i.R. Rosemarie Wenner (Evangelisch-methodistischen Kirche, EmK), Bischof Prof. Dr. Martin Hein (Evangelische Kirche in Deutschland, EKD), Erzpriester Constantin Miron (Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland, OBKD), Reverend Christopher Easthill (Anglikaner), Dr. Elisabeth Dieckmann (ACK-Geschäftsführerin), Pfarrer Marc Witzenbacher (Ökumenische Centrale, ÖC). (19.06.2017)

Linktipp:

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland finden Sie unter:

oekumene-ack.de