Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Apr 2012

Tann (Rhön) / Stone Town (medio). Der leitende Bischof der Evangelical Lutheran Church in Tansania (ELCT), Dr. Alex Malasusa, hat in Stone Town (Tansania) dazu ermuntert, in der theologischen Ausbildung mehr Auslandspraktika anzubieten und den Austausch von Theologinnen und Theologen zwischen den deutschen evangelischen Landeskirchen und der afrikanischen ELCT zu intensivieren. Damit könnten z.B. Vikarinnen und Vikare sowie Pfarrerinnen und Pfarrer wichtige Erfahrungen und Eindrücke für die eigene pfarramtliche Tätigkeit gewinnen, berichtete Rechtsanwältin Christiane von der Tann (Tann/Rhön) gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio!».

Von der Tann, die dem Synodalvorstand der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck angehört, war mit Bischof Malasusa während einer privaten Reise in Tansania zusammen getroffen. Die ELCT gehöre zwar nicht zu den Partnerkirchen der Landeskirche, allerdings bestünden verschiedene Kontakte zu Kurhessen-Waldeck, erläuterte Christiane von der Tann. So würden etwa die Evangelischen Kirchenkreise Schmalkalden und Schlüchtern regionale Partnerschaften mit Diözesen der afrikanischen Kirche pflegen und das in landeskirchlicher Trägerschaft befindliche Gymnasium Melanchthon-Schule in Steinatal sei mit der Diözesan-Sekundarschule Kisarawe verbunden.

In dem Gespräch mit Bischof Malasusa unterstützte von der Tann die Anregung eines erweiterten Austauschs. Nicht nur Theologinnen und Theologen sollten ausländische Gemeinden kennenlernen können, sondern auch die Mitglieder von Kirchengemeinden: «Auch wir 'Laien' können von dortigen Gemeinden, sei es in Afrika oder auch in Amerika, viel lernen», erklärte von der Tann gegenüber medio. Dies gelte besonders für die Gemeindearbeit.

Bischof Malasusa und Christiane von der Tann  besuchten auf Sansibar (Tansania) auch die lutherische «Hauptkirche» in Stone Town, zu der eine größere Sozialstation mit Gesundheitszentrum gehört. Außerdem besichtigten sie einen noch im Rohbau befindlichen Kirchenneubau in dem nahe gelegenen Dorf Dunga, den die Gemeindemitglieder nach Angaben des Bischofs dort in Eigenleistung errichten. Die ELCT, die mit 5,6 Mio. Mitgliedern (Stand 2010) die größte Lutherische Kirche in Afrika ist, trage entscheidend das Gesundheits- und Bildungswesen des Landes mit und engagiere sich stark für die Lebensbedingungen der Menschen, berichtete von der Tann. Hauptthemen seien dabei HIV, Korruption, Menschenrechte, Frauen und Umwelt. Kirchenpolitisches Hauptanliegen sei die Mission. Bemerkenswert sei das Wachstum der Kirche, das nach Angaben des Secretary General's Office der ELCT seit 2007 jährlich zwischen 5 bis 7 Prozent beträgt, so von der Tann weiter. (16.04.2012)

Linktipp:

Informationen zur Evangelical Lutheran Church in Tansania (englisch) finden Sie unter:

elct.org