Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 08 Aug 2022

Kassel (medio). Wachsender Antisemitismus bereitet Sorge: Mit dem Eklat auf der documenta, aber auch im Blick auf zu erwartende Diskussionen bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe Ende August ist das Thema Antisemitismus zunehmend Gegenstand polarisierender Debatten. Wie lässt sich in solchen Diskussionen konstruktiv mitreden? Als «wichtigen und nützlichen Beitrag zum gegenwärtigen Diskurs» empfiehlt der Rat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) das Papier «Israel – Palästina. Leitgedanken und erläuternde Thesen. Ein Gesprächsimpuls aus den fünf Landeskirchen Baden, Hessen und Nassau, Pfalz, Rheinland sowie Westfalen».  

Der Text, so hoffen die Verfasser, könne mehr sein als eine zusätzliche Positionierung im Konfliktfeld: «vielleicht eine Orientierungs- und Sprachhilfe in den weiteren Debatten», dies sowohl innerhalb der Kirche als auch in internationalen ökumenischen Beziehungen. «Das Papier macht deutlich, warum sich Christinnen und Christen gegen Antisemitismus positionieren, es beschreibt unser Verhältnis zu Israel und Palästina und versucht, Ambivalenzen auszuloten», erläutert Bischöfin Dr. Beate Hofmann. Damit sei es eine gute Ergänzung zur Synodalerklärung zum Thema «Christen-Juden». 
 
Auch die EKKW war seinerzeit angefragt worden, sich an dem Papier der fünf Landeskirchen zu beteiligen. Parallel dazu lief indes die Weiterentwicklung der 1997 beschlossenen Synodalerklärung zum Thema «Christen-Juden», für deren Neufassung die Landessynode im Frühjahr 2021 den Weg frei machte und damit eine eigene Textgrundlage schuf. Die neue Synodalerklärung liegt nun in einer Druckfassung mit Begleitmaterial vor und dient – wie auch das Fünf-Kirchen-Papier «Israel und Palästina» als Diskussionsgrundlage in der aktuellen Debatte. Zur Synodalerklärung ist außerdem eine Arbeitshilfe entwickelt worden. Sie eignet sich zum Beispiel für Gemeindegruppen, Kreissynoden, Akademie-Formate oder auch Oberstufen-Kurse. Alle Texte sind hier auf der EKKW-Homepage gebündelt hinterlegt(08.08.2022)

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Vom 31. August bis zum 8. September 2022 schaut die christliche Welt nach Karlsruhe. Zur 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) kommen bis zu 5.000 internationale Gäste aus 350 Mitgliedskirchen. Ein Ereignis, das nur alle acht Jahre stattfindet, und zum ersten Mal in seiner über 70-jährigen Geschichte in Deutschland. «Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt», mit diesem Motto will der ÖRK aufzeigen, welchen Beitrag die Kirchen für eine friedliche und geeinte Gesellschaft einbringen können und welche Rolle sie für das gesellschaftliche Miteinander haben.

Eine neu erschienene Schrift der «Konferenz landeskirchlicher Arbeitskreis Christen und Juden» (KLAK) gibt Impulse zu einem Verständnis der neutestamentlichen Bezugstexte der Weltversammlung des Ökumenischen Rates 2022 im Rahmen der gesamtbiblischen Überlieferung und damit im Horizont der christlich-jüdischen Beziehungen. Die digitale Leseanregungen zu den Bibeltexten der Ökumenischen Vollversammlung aus dem Blickwinkel der christlich-jüdischen Beziehungen finden sie hier:
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Weitere Informationen zum ÖRK finden sie auf ekkw.de hier

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