Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Nov 2012

Berlin (epd). Unter dem Slogan «Sie werden sterben. Lasst uns darüber reden» zeigt die ARD vom 17. bis 23. November eine Themenwoche zum «Leben mit dem Tod». In Fernsehen, Radio und Internet dreht sich in ausgewählten Spielfilmen, Reportagen, Dokumentationen, Features, und Diskussionen alles um das Sterben und den Tod. Mit dem Schwerpunkt solle die «Sprachlosigkeit im Angesicht von Tod und Trauer» überwunden und dem Verdrängen entgegengewirkt werden, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres in Berlin bei der Vorstellung des Programms.

Über Sterben und Tod werde in der Gesellschaft immer noch zu wenig gesprochen, sagte MDR-Intendantin Karola Wille. Die Federführung haben der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Als sogenannte Paten der Themenwoche fungieren die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, der Kabarettist Dieter Nuhr und ARD-Moderator Reinhold Beckmann.

Die Theologin Käßmann betonte, sie hoffe, dass mit der Woche das Thema Tod und Sterben «an die Esstische der Familien kommt». Zu oft werde dort darüber geschwiegen. «Als gläubiger Mensch kann ich sagen: Der Tod ist kein Punkt, sondern ein Doppelpunkt.» Der Kabarettist Nuhr wird in der Woche das Tabuthema satirisch aufbereiten. «Der Tod geht uns alle an. Es ist doch Aufgabe der Satire, das zu verarbeiten, was man nicht ertragen kann.»

Das Spektrum der Themenwoche reicht von der «Sendung mit der Maus» zum Thema «Abschied von der Hülle» über Reportagen zu Trauerritualen unterschiedlicher Kulturen bis zum Berliner «Tatort» mit den beiden TV-Kommissaren Dominic Raacke und Boris Aljinovic. In «Dinge, die noch zu tun sind» müssen sich die beiden mit einer todkranken Kollegin auseinandersetzen. Auch in den wöchentlichen Talkformaten von «Günther Jauch» bis «Plasberg» wird über Krankheit, Abschied, Tod und Trauer gesprochen.

Als Gemeinschaftsprojekt wird die «Aktion Lebensblicke» über Radio, TV und Internet Zuschauern und Hörern Gelegenheit geben, sich auch direkt an der Themenwoche zu beteiligen. Per Videobotschaft kann jeder seine persönlichen Wünsche, Ängste und Vorstellungen zum Thema auf dem Youtube-Channel der ARD im Internet hochladen.

Am Anfang habe es innerhalb der ARD viele Widerstände gegen das Thema gegeben, sagte RBB-Intendantin Dagmar Reim. Es sei als zu schwer angesehen worden. Die Themenwoche werde aber nicht «trauerkloßig» herüberkommen, versicherte die Intendantin. (14.11.2012)

Linktipp:

Das komplette Programm und weitere Informationen zur ARD-Themenwoche «Leben mit dem Tod» finden Sie unter:

ard.de/themenwoche(...)

Linktipp:

Zuschauer können sich direkt beteiligen und Videobotschaften mit persönlichen Wünsche, Ängsten und Vorstellungen zum Thema auf dem Youtube-Channel der ARD im Internet hochladen:

youtube.com/(...)