Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 13 Okt 2015

Marburg (medio). Im Rahmen des Reformationsdekade-Jahres «Reformation – Bibel und Bild» zeigt das Marburger Schlossmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Kooperation mit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck eine Ausstellung gusseiserner Ofenplatten mit biblischen Motiven Alten und Neuen Testaments unter dem Titel «Bibel aus Eisen», teilte das Projekt- und Eventmanagement der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit. Die Ausstellung zeige nach einem eigenständigen kuratorischen Konzept Ofenplatten aus den Beständen des Marburger Schlossmuseums, der Wilhelmburg Schmalkalden und aus dem Fundus der Fa. Viessmann in Allendorf/Eder.

Es waren vor allem der Frankenberger Meister Philipp Soldan und seine Schüler, die bereits in den 1530er Jahren Holzmodel für Ofenplatten aus Eisen herstellten, die u.a. nach Vorlagen von Cranach, Aldegrever und anderen Künstlern gefertigt wurden. So entstanden vornehmlich in den Eisenhütten des Klosters Haina die eisernen Bibelöfen. Da zu dieser Zeit unter Philipp, dem Großmütigen die Reformation in Hessen eingeführt wurde, kann man die eisernen Bibelöfen auch als Botschafter reformatorischen Gedankengutes betrachten. So kommt besonders häufig die Gegenüberstellung von Gesetz und Gnade auf den Ofenplatten vor. Die biblischen Geschichten, die auf diese Weise in die Häuser der Menschen wanderten, waren auf ihre Weise ein Beitrag zur religiösen Bildung getreu dem Wort Martin Luthers von 1529: «... damit man Gottes werck und wort an allen enden und ymer vor augen hette».

Die Ausstellung wurde am 15. Oktober um 17.00 Uhr im Landgrafenschloss Marburg eröffnet. Unter anderen sprach Bischof Prof. Dr. Martin Hein ein Grußwort. Die Ausstellung ist bis zum 10. April 2016 in Marburg zu sehen und wandert danach nach Schmalkalden und im Jahr 2017 nach Kassel. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Aufsätzen und Abbildungen. Auskünfte erteilt Pfarrerin Eveline Valtink, Bereich Großprojekte und Sonderveranstaltungen des Landeskirchenamtes, Tel.: 0561 – 9378 483 oder eveline.valtink@ekkw.de (14.10.2015)

 

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Weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie unter

uni-marburg.de/uni-museum