Vorstand des GAW Kurhessen-Waldeck und Gastredner im Haus der Kirche in Kassel (v.l.): Pfarrerin Elisa Schneider (Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit des GAW, Inge Rühl (Vorsitzende der Frauenarbeit im GAW), Bischof Alfred Eichholz (Evangelisch-Lutherische Kirche in Kirgistan) und Thomas Dilger (Vorsitzender des GAW). (Foto: medio.tv/Schauderna)

Vorstand des GAW Kurhessen-Waldeck und Gastredner im Haus der Kirche in Kassel (v.l.): Pfarrerin Elisa Schneider (Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit des GAW, Inge Rühl (Vorsitzende der Frauenarbeit im GAW), Bischof Alfred Eichholz (Evangelisch-Lutherische Kirche in Kirgistan) und Thomas Dilger (Vorsitzender des GAW). (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Nov 2023

Kassel. Bei der diesjährige Mitgliederversammlung des Gustav-Adolf-Werks (GAW) Kurhessen-Waldeck am 6. November war einer der Schwerpunkte die Situation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kirgisistan. Bischof Alfred Eichholz war nach Kassel ins Haus der Kirche gekommen, um von der aktuellen Situation vor Ort zu berichten und Projekte vorzustellen. Seit 26 Jahren verbindet die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck eine Partnerschaft mit der Kirche in dem zentralasiatischen Land.  Außerdem berieten die Mitglieder die Finanzen des evangelischen Hilfswerks und die Jahresprojekte für das Jahr 2024.  

Kirche in Kirgistan «wichtige Stimme in der Gesellschaft»

Auftakt war eine Andacht von Bischof Eichholz zum Psalmwort «Gott, dein Weg ist heilig.» (Psalm 77,14). Auch wenn Vieles in der Welt schwer zu verstehen sei, bleibe immer die Hoffnung, dass Gott uns auf seine Wege gestellt hat, berichtete Pfarrerin Elisa Schneider, Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im GAW. Ein heiliger Weg sei ein Weg der Liebe und der Barmherzigkeit, so Eichholz. Auch das GAW befinde sich auf diesem Weg - das habe er schon erlebt, wenn geholfen wurde. In besonderer Erinnerung sei ihm der Wiederaufbau der Kirche und des Gemeindehauses in Bischkek, die nach einem Brand vor einigen Jahren mit Unterstützung des GAW wieder aufgebaut werden konnten. 

In seinem anschließenden Vortrag berichtete der Bischof über die aktuelle Situation seiner Kirche und stellte einige Projekte aus den Gemeinden vor, wie z.B. zwei Second-Hand-Läden oder die Herstellung von Bienenhonig. Es gäbe viele Ideen, um angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage Einnahmequellen zu generieren. Ein Herzensprojekt sei das «Haus der Barmherzigkeit» in Winogradnoje, in dem Pflegebedürftige eine würdige Behandlung erfahren. 

Ergänzt wurden die Ausführungen von Inge Rühl, der Vorsitzende der Frauenarbeit im GAW, die als Teil einer Delegation der EKKW im Sommer in Kirgisistan war. Auf der Reise konnte sie sich mit ihren Mitreisenden ein eigenes Bild von der lebenspraktischen und engagierten Arbeit einiger Gemeinden machen. Fazit der Delegation, zu der auch Pfarrer Armin Beck vom Dezernat Diakonie und Ökumene gehörte, sei gewesen: «Die Evangelische-Lutherische Kirche in Kirgisistan sei eine wichtige Stimme in der Gesellschaft.»

Jahresberichte und Finanzen 

In der Mitgliederversammlung wurden die Jahresberichte des Vorsitzenden Thomas Dilger, der Vorsitzenden der Frauenarbeit Inge Rühl, der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit Elisa Schneider und der des Schatzmeisters Thorsten Gerhold vorgestellt. 

In seinem Bericht hob der Vorsitzende des GAW, Pfarrer Thomas Dilger, den Dank für die beeindruckende Spendenbereitschaft für die Ukraine-Nothilfe, für die Erbeben-Opfer in Syrien sowie für das Jahresprojekt der Frauenarbeit in Kuba hervor. Durch die große Unterstützung und die guten Beziehungen des GAW zu den Glaubensgeschwistern in so vielen Ländern, sei direkte und schnelle Hilfe möglich gewesen. Um die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den weltweiten Partnerkirchen zu gewährleisten und diese zu stärken,  sei das GAW weiterhin auf Spenden und Kollekten aus den Kirchengemeinden der Landeskirche angewiesen. 

Projekte 2024 in Litauen und Brasilien

Eine Zuweisung des GAW Kurhessen-Waldeck an den Projektkatalog des GAW der Evangelischen Kirche in Deutschland in Höhe von 30.000 Euro für 2024 sei einstimmig von der Mitgliederversammlung beschlossen worden, heiß es weiter. In dem Katalog stünden zwei Projekte im Vordergrund: Als Hauptprojekt soll ein Krisenzentrum für Frauen in Jubarkas (Litauen) unterstützt werden. Frauen in sozialen oder psychischen Krisen finden dort einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und neue Strategien im Umgang mit sich und ihren Kindern lernen können. Begleitet werden sie dabei von erfahrenen Sozialarbeiterinnen.

Daneben soll das Projekt «Solardächer für Kirchen in Brasilien» gefördert werden. Viele Gemeinden und Einrichtungen der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien wollen Solaranlagen auf ihren Dächern installieren und damit zur Energiewende und zum Schutz der Umwelt beitragen. Bisher wird der größte Teil des Stromes in Brasilien aus Wasserkraft gewonnen. Auch wenn damit kein CO2 freigesetzt werde, zerstörten die riesigen Stauanlagen die Umwelt und förderten das Wachstum von giftigen Algen und  Krankheitserregern. Die natürlichen Bedingungen für den Einsatz von Solar- und Windkraftanlagen seien gut, die hohen Kosten für deren Bau aber ein Problem. Mit einer  einer Spende an das GAW könne zum Ausbau der erneuerbarer Energien in Brasilien und zum Schutz des Planeten beigetragen werden. (14.11.2023)

Spendenkonto:  

Gustav-Adolf-Werk Kurhessen-Waldeck e.V. 
Evangelische Bank Kassel 
IBAN:DE81 5206 0410 0000 8000 58
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Brasilien 2024

Linktipp:

Das Gustav-Adolf-Werk Kurhessen-Waldeck im Internet:

gaw-kurhessen-waldeck.de