Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 13 Jan 2017

Fulda (medio). Die gemeinsame kirchliche Verantwortung für die religiöse Schulbildung steht im Mittelpunkt eines ökumenischen Pilotprojektes in Fulda: Bischof Prof. Dr. Martin Hein und Bischof Heinz Josef Algermissen haben am Donnerstag (12.1.) im ehemaligen Dompfarrhaus in Fulda die neu gestalteten Räumlichkeiten der Regionalstelle Fulda des Religionspädagogischen Instituts (RPI) und der in demselben Haus untergebrachten Schulabteilung des Bischöflichen Generalvikariats gesegnet.


Bischof Algermissen: Einweihung «besonderes ökumenisches Zeichen»

In einer gemeinsamen Feier mit Vertretern des Bistums, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Persönlichkeiten aus Politik und Schulwesen sowie Mitarbeitern bezeichnete es Bischof Algermissen als ein «besonderes ökumenisches Zeichen», dass er zusammen mit Hein das Gebäude als ein «Haus der Religionspädagogik» einweihen könne, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Die erfolgreiche religionspädagogische Zusammenarbeit werde durch die Arbeit unter einem gemeinsamen Dach noch gestärkt. «Der Segen gilt wesentlich den Menschen, die in diesem Hause arbeiten», unterstrich Algermissen und bezeichnete eine «kluge Vermittlung des Glaubenswissens zugunsten unserer Kinder» als den eigentlichen Zweck des Gebäudes.

Bischof Hein: «Gemeinsam sind wir klüger»

Bischof Prof. Dr. Hein stellte in seinem Grußwort bei der anschließenden Festveranstaltung im Bischöflichen Priesterseminar heraus, dass die christlichen Kirchen heute gemeinsam einer säkularen Welt gegenüberstünden und bei allen konfessionellen Unterschieden viel voneinander lernen könnten. «Gemeinsam sind wir klüger», betonte Bischof Hein, der die Vermittlung des Glaubens an Schüler, die oft eine erschreckende Unkenntnis der eigenen Wurzeln aufwiesen, als gemeinsames Anliegen bezeichnete. Ministerialdirigent Jörg Meyer-Scholten (Wiesbaden) würdigte in seiner Ansprache den durch die Verfassung garantierten konfessionellen Religionsunterricht und die Gemeinsamkeiten der christlichen Kirchen.

In seinem Festvortrag befasste sich Prof. Dr. Jan Woppowa (Paderborn) mit ökumenischer Bildungsverantwortung in einer pluralistischen Gesellschaft. «Religiöse Bildung auf christlichen Wurzeln ist nur noch glaubwürdig, wenn sie ökumenisch verantwortet ist», lautete seine These. Er forderte, der Kern eines christlichen Weltzugangs müsse in der Bildung deutlich werden; sodann sei als «Einladung» der christliche Glaube neu ins Spiel zu bringen, und schließlich gehe es um die Entwicklung eines konfessionellen Religionsunterrichts der Zukunft, der von Kooperation gekennzeichnet sei. Als Zeichen ökumenischer Zusammenarbeit begann der Nachmittag mit einem geistlichen Impuls und der Vorstellung der Mitarbeiter. Anschließend fanden gemeinsam verantwortete Arbeitsgemeinschaften statt.


Stichwort: Schulabteilung und Regionalstelle Fulda des RPI

Im Gebäude der Schulabteilung und der Zweigstelle des RPI werden künftig Fortbildungen für den evangelischen und katholischen Religionsunterricht angeboten. Zu den gemeinsam verantworteten Projekten gehören neben Fortbildungen und Beratung von Lehrkräften unter anderem auch die Qualifikation von Lehrkräften für die Erteilung von Religionsunterricht in konfessioneller Kooperation. Die bisherige Zusammenarbeit in der Lernwerkstatt wird fortgeführt. Die Bibliothek des RPI und die AV-Medienzentrale des Bistums verleihen Bücher, Materialien und AV-Medien für die religionspädagogische Arbeit und laden in ihren Räumlichkeiten zum Recherchieren, Stöbern und Verweilen ein. (13.01.2017)

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier das Grußwort von Bischof Hein zur Einweihung der Einrichtung im Wortlaut:

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Linktipp:

Weitere Informationen zu den Angeboten der Regionalstelle Fulda finden Sie unter:

rpi-ekkw-ekhn.de/(...)