Bischöfin Dr. Beate Hofmann (r.) besuchte zum Internationalen Tag der Pflege die DiaCom Altenhilfeeinrichtung am Brückentor in Eschwege. (Foto: Diakonie Hessen)

Bischöfin Dr. Beate Hofmann (r.) besuchte zum Internationalen Tag der Pflege die DiaCom Altenhilfeeinrichtung am Brückentor in Eschwege. (Foto: Diakonie Hessen)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Mai 2021

Eschwege (medio). Eine Reform der Pflege ist dringend nötig, damit der Pflegeberuf an Attraktivität gewinnt. Dies ist ein Fazit des Besuchs der Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, am 12. Mai 2021 zum Internationalen Tag der Pflege in der DiaCom Altenhilfeeinrichtung am Brückentor in Eschwege. Mehr als zwei Stunden nahm sich die ausgewiesene Diakonie-Expertin in der diakonischen Einrichtung Zeit, um mit Bewohnerinnen, Bewohnern und Mitarbeitenden in vertrauliche Gespräche zu kommen, teilte die Diakonie Hessen mit. 

Bereits in der Andacht machte Dr. Hofmann deutlich, wie sehr sie die Arbeit der Pflegenden schätzt und wie sie den Tag der Pflege nutzen möchte, um auf die Arbeit in der Pflege hinzuweisen. Sie zeigte sich beeindruckt, welche Ideen Mitarbeitende entwickelten, um die Pandemie und die Einschränkungen den Bewohnerinnen und Bewohnern leichter zu machen. Hofmann nahm dabei Bezug auf einen «Umarmungsvorhang» aus Brasilien, der durch ein Pressefoto aus dem Jahr 2020 weltweit bekannt wurde. Darauf ist zu sehen, wie eine Pflegerin durch einen Plastikvorhang hindurch einen Patienten umarmt. «Das Bild symbolisiert auch, dass Pflegende zur Ersatzfamilie werden. Das ist eine große Herausforderung. Denn Liebe und Zuversicht kann man nur weitergeben, wenn man es selber erfährt. Darum achten sie darauf, dass es Ihnen gut geht», so Dr. Beate Hofmann.

In den anschließenden Gesprächen wurde deutlich wie dringlich es den Pflegenden ist, dass nach der Pandemie eine Reform der Pflege angestoßen wird, die auch mehr Zeit für die Bewohnerinnen und Bewohner ermöglicht. Außerdem müsse dabei auf die Anhebung des  Pflegeschlüssels geachtet werden, mit dem auch mehr Stellen geschaffen werden könnten. Das fehlende Geld sei für die Pflegenden ein grundlegendes Problem. Niemand traue es sich zu sagen, dass dafür die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen müssten.

Der Geschäftsführer der DiaCom Altenhilfe gGmbH, Torsten Rost, freute sich sehr über den Besuch von Dr. Hofmann: «Dass die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck uns anlässlich des Internationalen Tags der Pflege(nden) hier am Seniorenwohnheim Brückentor besucht, ist eine große Ehre für uns. Ich verstehe ihren Besuch vor allem aber als ein wichtiges Zeichen ihrer Wertschätzung gegenüber den Pflegenden und gegenüber den zu Pflegenden. Die Bischöfin hat sich Zeit genommen, um zuzuhören. Um zu hören, wie Pflegende und zu Pflegende die vergangenen 14 Monate der Corona-Pandemie erlebt haben, welche Erfahrungen sie gemacht haben, welche Ängste und Sorgen sie hatten, was ihnen Hoffnung und Zuversicht gegeben hat», so Rost. (28.05.2021)

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