Dietrich Bonhoeffer mit seiner Zwillingsschwester Sabine Leibholz in London auf dem Rückweg von Amerika nach Deutschland, Juli 1939. (Foto: Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München)

Dietrich Bonhoeffer mit seiner Zwillingsschwester Sabine Leibholz in London auf dem Rückweg von Amerika nach Deutschland, Juli 1939. (Foto: Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 09 Apr 2020

Kassel (medio). Am Gründonnerstag (9.4.) jährt sich der Todestag von Dietrich Bonhoeffer zum 75. Mal. Der evangelische Theologe und Widerstandskämpfer wurde von den Nationalsozialisten am 9. April 1945 hingerichtet. Bischöfin Dr. Beate Hofmann erinnert in einem Brief an die Mitarbeitenden im Landeskirchenamt an Bonhoeffer, der Christinnen und Christen auch in der heutigen Krisenzeit noch etwas zu sagen habe. Sie zitiert ihn mit den Worten: «Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.»

Hofmann macht deutlich, dass Christinnen und Christen auch in Zeiten der Pandemie zusammen unten dem Kreuz stehen: «Wir halten zusammen und halten miteinander aus, was in diesen Tagen über uns hereinbricht.» Gläubige aller Konfessionen vertrauten darauf: «Gott ist da, auch im Leiden, auch im Sterben, Gott gibt Kraft, das auszuhalten. Und Gott nimmt die in seine Arme, die aus dieser Welt zu ihm gehen.» Die Bischöfin zeigt sich davon überzeugt: «Getragen von dieser Hoffnung können wir durch diese schwierige Zeit gehen und miteinander die Aufgaben meisten, die vor uns liegen, gestärkt in Glaube, Hoffnung und Liebe.»

Fuldaer Bischof Dr. Gerber: Bonhoeffer wichtiger Wegbereiter der Ökumene

Bischof Dr. Michael Gerber (Bistum Fulda) hatte in einem Osterschreiben an die Bischöfin ebenfalls Dietrich Bonhoeffers gedacht. Dessen Lebenszeugnis habe auch viele katholische Christen inspiriert. Damit sei Bonhoeffer ein wichtiger Wegbereiter der Ökumene geworden, einer Ökumene, die sich in diesen Zeiten als notwendig erweist: «Gerade angesichts der aktuellen Krise zeigt sich neu, wie notwendig es ist, dass wir im Miteinander unserer Kirchen auf die Herausforderungen unserer Zeit reagieren.», so Gerber. Die Bischöfin dankte ihm für seinen Brief und schloss ihre Ostergrüße mit den Worten: «Auch Sie und Ihre Mitarbeitenden und Glaubensgeschwister stehen für mich mit uns zusammen unter dem Kreuz. Danke für diese Gemeinschaft im Glauben, Hoffen und Handeln!» (09.04.2020)

Linktipp:

Dietrich Bonhoeffer wurde 39 Jahre alt. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sein Schicksal und seine Schriften die Kirche des 20. Jahrhunderts tief beeinflusst. Hier finden Sie ekkw.de-Themenschwerpunkt:

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