Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Dez 2021

Kassel (medio). Mit einer Videobotschaft bedankt sich Bischöfin Beate Hofmann bei den Ehrenamtlichenin der Landeskirche. Durch die Pandemie seien sie im letzten Jahr vor besondere Herausforderungen gestellt worden. So mussten sie oftmals «schwierige  Entscheidungen» treffen wie «Führen wir Gottesdienste durch – ja oder nein?» oder sich auch die Frage stellen wie «Ehrenamtliche und Hauptamtliche gut miteinander in Kontakt» bleiben.

In ihrer Ansprache zum Internationalen Tag des Ehrenamts, der jährlich am 5. Dezember weltweit freiwilliges Engagement in der Gesellschaft ehrt, zeigt sich Hofmann beeindruckt von der Vielfalt und Kreativität der Ehrenamtlichen. Gleichzeitig habe die Pandemie Neues entstehen lassen. «Neue Engagementfelder und neue Ideen wurden 'geboren'. Digitale Gottesdienste, Telefonketten, Gottesdienste to go oder auf der Wiese, diakonische Aktionen und Kinderprogramme, vieles ist entstanden, um die Folgen der Pandemie zu bewältigen», stellt Bischöfin Hofmann anerkennend fest. «Für all das, was Sie in den letzten Monaten ausgedacht, ausprobiert, umgesetzt haben, für alle Phantasie, Geduld und Hartnäckigkeit, sage ich ganz herzlich 'Danke'.»  

Lesen Sie hier die Ansprache im Wortlaut:

Liebe Engagierte,
der heutige 5. Dezember ist der Internationale Tag des Ehrenamtes – ein Tag, an dem wir auf die Bedeutung von Ehrenamt für unsere Kirche und unsere Gesellschaft hinweisen und uns bei allen bedanken, die sich engagieren. 
Unsere Kirche lebt davon, dass Menschen mitmachen und mitgestalten, dass wir ein „Haus aus lebendigen Steinen“ sind, wie es in der Bibel heißt. Als Ehrenamtliche beleben und bauen Sie Kirchengemeinden und Einrichtungen mit Ihren Talenten, Ihrer Zeit und Ihrem Herzblut.  
Durch die Coronapandemie hat sich das Engagement deutlich verändert. Vieles, was bisher zu lebendigem Gemeindeleben und zu engagierter Diakonie gehört hat, war nicht mehr möglich. Wir ächzen alle unter den Herausforderungen der Pandemie. 
Ehrenamtliche wie Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher müssen schwierige Entscheidungen treffen: Führen wir Gottesdienste durch – ja oder nein? Was ist mit Adventsfeiern oder der Christmette? Was machen wir mit liebgewordenen Veranstaltungen, wie Festen, Basaren, Konzerten? Können wir die neu oder anders denken – oder müssen wir sie absagen? Wie bleiben wir als Ehrenamtliche und Hauptamtliche gut miteinander in Kontakt?
Viele Ehrenamtliche vermissen ihr Einsatzfeld oder sorgen sich um die Menschen, mit denen sie sonst regelmäßig zusammen waren und zu denen oft Freundschaften entstanden sind – im Besuchsdienst beispielsweise, in der Schülernachhilfe oder in einem Patenschaftsprojekt. 
Manche Ehrenamtliche haben die Pause genutzt, um sich auch in den eigenen Engagementwünschen neu zu sortieren und zu orientieren. Was will ich weitermachen, was nicht, was anders? Und der eine oder die andere hat beschlossen, sein bzw. ihr Engagement zu beenden – und ich hoffe, sie hatten trotz der Pandemiebedingungen einen guten Abschied und ein herzliches Dankeschön.
Gleichzeitig hat die Pandemie Neues entstehen lassen. Neue Engagementfelder und neue Ideen wurden „geboren“. Digitale Gottesdienste, Telefonketten, Gottesdienste to go oder auf der Wiese, diakonische Aktionen und Kinderprogramme, vieles ist entstanden, um die Folgen der Pandemie zu bewältigen.
Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, zusammenzuhalten und miteinander etwas Sinnvolles zu tun. Also nicht nur zuhause hocken, sondern mit anderen gemeinsam aktiv werden, sich verbinden und sich für eine solidarische Gesellschaft einsetzen. Das geht sogar von Zuhause aus, übers Telefon oder digital, haben wir gelernt.
Für all das, was Sie in den letzten Monaten ausgedacht, ausprobiert, umgesetzt haben, für alle Phantasie, Geduld und Hartnäckigkeit, sage ich ganz herzlich „Danke“. 
Sie tragen mit dazu bei, dass Menschen Gemeinschaft, Hilfe, Sinn und Orientierung erfahren. Sie tragen mit dazu bei, dass Menschen Kirche als ein Sorgenetz erleben, das auffängt und trägt in diesen schwierigen Zeiten. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses Netz, das trägt, auch selbst erleben und Ihnen ihr Engagement trotz mancher Mühe Freude macht.
Und ich wünsche Ihnen, dass das auch im neuen Jahr so bleibt!  Bleiben Sie gesund und behütet!
Gottes Segen für Sie und das, was Sie tun!
 

Bischöfin
Beate Hofmann
 

Praxishilfe Freiwilligenkoordination

Interessierte finden in der Broschüre «Für Engagement begeistern: Eine Praxishilfe für Freiwilligenkoordinator*innen in Kirche und Diakonie» Tipps und Beispiele, wie Ehrenamtliche neu gewonnen, gut begleitet und wertschätzend verabschiedet werden können.

Linktipp:

Nützliche Materialien, aktuelle Fortbildungsangebote und Tipps rund um das Thema Ehrenamt gibt es auf

engagiert-mitgestalten.de/