Darstellung eines Engels, der eine Friedenstaube im Arm hält. (Foto: Pexels/Guilman)

Darstellung eines Engels, der eine Friedenstaube im Arm hält. (Foto: Pexels/Guilman)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 19 Dez 2022

Kassel. Angesichts des Ukraine-Kriegs und der Fülle an Krisen hoffnungsvoll zu bleiben, dazu ermutigt die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann: «Gott wird Mensch, kommt in unsere Welt, teilt Sorgen und Schmerzen und zeigt, wie Frieden stiften und Feinde ‚entfeinden‘ geht», sagt sie in ihrer aktuellen Weihnachtsbotschaft, die wir im Wortlaut dokumentieren: 

Die Weihnachtsbotschaft im Wortlaut

«Hat die Botschaft der Engel vom Frieden auf Erden 2022 überhaupt eine Chance angesichts der schrecklichen Kriegserfahrungen in der Ukraine und anderswo? Mein Weihnachtsbild in diesem Jahr ist ein Zelt in Odessa. Dort ist es nach der Zerstörung der Stromversorgung kalt und dunkel, die Menschen sitzen eng gedrängt in diesem spärlich erleuchteten Zelt und laden ihre Mobiltelefone am Notstromaggregat, wärmen sich etwas auf, tauschen Erfahrungen und Nachrichten aus. Sie sind eine Gemeinschaft gegen die Angst, ein Sorgenetz für die täglichen Herausforderungen eines Lebens im Krieg.

So ähnlich stelle ich mir die Gemeinschaft vor, die sich da vor über 2.000 Jahren rund um die Krippe in Bethlehem versammelt hat. Menschen, die zusammenkommen, weil ihnen hier, an der Krippe, Licht und Wärme, Hoffnung und Zuversicht verheißen sind in einer Zeit voller Kriege und Gewalt. Die Krippe ist ein Hoffnungsort gegen die Angst. Hirten, Gelehrte, Nachbarn kommen und sehen das Kind, von dem die Engel gesungen haben. Und sie gehen wieder nach Hause, mit neuer Kraft und einer Ahnung, dass da etwas Wunderbares geschehen ist, etwas, das ihr Leben verändern wird.

Auch Weihnachten 2022 werden wir diese Botschaft verkündigen: Gott wird Mensch, er kommt in unsere Welt. Nicht nur dahin, wo alles heil und hell ist. Sondern gerade ins Dunkle, Zerbrochene, Erschöpfte, Furchtsame. Erteilt Sorgen und Schmerzen und zeigt, wie Frieden stiften und Feinde «entfeinden» geht.

Weihnachten ist die Lichtspur in der Dunkelheit, gerade da, wo kein Licht mehr angeht, weil der Strom zu teuer ist oder die Versorgung zerstört wie in der Ukraine. Dieser Lichtspur folgen, hingehen, hinhören – das lässt es heller werden in unseren Herzen und in unseren Häusern.»

Dr. Beate Hofmann
Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

(Foto: medio.tv/Schauderna)

(Foto: medio.tv/Schauderna)

Video-Botschaft von Bischöfin Dr. Beate Hofmann zum Weihnachtsfest 2022 in den Sozialen Medien.

Gottesdienste drinnen, draußen und digital

Ob in der Kirche oder davor, im Park oder im Stall: Die Gemeinden der EKKW laden zu stimmungsvollen Weihnachtsgottesdiensten ein. Bischöfin Dr. Beate Hofmann predigt an Heiligabend in der Kasseler Martinskirche (18 Uhr) und am 25. Dezember in Bad Orb (10 Uhr). Auf Hitradio FFH ist sie an Heiligabend mit einem Segen in der Sendung «Die hessische Weihnacht» (17 bis 24 Uhr) zu hören. Darin lesen Kinder eines evangelischen Kinderhorts in Marburg die Weihnachtsgeschichte vor. Auch auf den Wellen des hr sind über die Feiertage Beiträge von Pfarrerinnen und Pfarrern der EKKW im Programm.

Weitere Angebote für jene, die zuhause bleiben, aber Zugang zur christlichen Botschaft suchen, gibt es auf der Homepage der Landeskirche unter www.ekkw.de/weihnachten, darunter Podcasts, Musik und einen Videogottesdienst aus der Kirchengemeinde Neuenstein bei Bad Hersfeld. Das aktuelle Magazin «blick in die Kirche» hat Geborgenheit zum Thema; es kann abgerufen werden unter www.blickindiekirche.de

Hilfsangebote für die Seele

Nicht allen Menschen ist in diesen Tagen weihnachtlich zumute: Einsamkeit oder die Befürchtung, an Weihnachten nicht wie gewohnt mit den Angehörigen feiern zu können, werden leicht zu bedrückenden Themen. Da kann es helfen, sich an Menschen zu wenden, die für die Seele sorgen. Auf ekkw.de gibt es Kontaktmöglichkeiten. Die Telefonseelsorge ist erreichbar unter den zentralen Rufnummern 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222.

Brot für die Welt: Spenden auch digital möglich

«Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft.» So lautet das Motto der 64. Aktion von Brot für die Welt. Das evangelische Hilfswerk ruft traditionell besonders zum Weihnachtsfest zu Spenden auf. In den Gottesdiensten wird dafür die Kollekte erhoben. Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten zu spenden: digital, im Spendentütchen oder als Überweisung. Weitere Informationen gibt es auf www.brot-fuer-die-welt.de; Spendenkonto: Brot für die Welt, Bank für Kirche und Diakonie, IBAN: DE10100610060500500500, BIC: GENODED1KDB

(22.12.2022, Pressestelle)