Blick in die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Kassel, vor der die christlichen Kirchen ihren «Wächterdienst» wieder aufgenommen haben, um der Gemeinde die Solidarität der Christen zu bekunden. (Foto: medio.tv/Socher)

Blick in die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Kassel, vor der die christlichen Kirchen ihren «Wächterdienst» wieder aufgenommen haben, um der Gemeinde die Solidarität der Christen zu bekunden. (Foto: medio.tv/Socher)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 15 Mai 2021

Kassel (medio). Angesichts der Eskalation im Nahost-Konflikt ruft die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, beide Seiten zu einem Ende der Gewalt auf. «Gewalt darf kein Mittel der Politik sein», so die Bischöfin auch im Blick auf die für den heutigen Samstag (15. Mai) in Kassel geplanten Kundgebungen: Die Organisation «Palästina spricht» will mit einer Demonstration an den Jahrestag der Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land im Jahr 1948 erinnern; die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) hat – auch aufgrund antisemitischer Vorfälle in der vergangenen Woche – zur Gegendemonstration aufgerufen. Die Stimmung, so heißt es von beiden Seiten, sei aufgeheizt.

Berechtigte Kritik an politischen Entscheidungen in Israel, auch  Enttäuschung und Entsetzen über die gewaltsame Eskalation des Konflikts im Heiligen Land dürften nicht zu Angriffen auf Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland führen, betonte die Bischöfin.

Am Freitagabend hatten die christlichen Kirchen vor der Kasseler Synagoge ihren «Wächterdienst» wieder aufgenommen, nachdem auch der Rabbiner in Kassel auf der Straße beschimpft worden war. Die Bischöfin würdigte den Wächterdienst als wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus in Deutschland. Er war nach dem Anschlag von Halle im Oktober 2019 eingerichtet worden, um der jüdischen Gemeinde in Kassel die Solidarität der Christen zu bekunden. (15.05.2021)