Tanzaktion am 14. Februar 2022 zu «One Billion Rising» auf dem Königsplatz in Kassel. Pandemiebedingt waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu aufgerufen, die Protestaktionen coronakonform oder digital durchzuführen. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Tanzaktion am 14. Februar 2022 zu «One Billion Rising» auf dem Königsplatz in Kassel. Pandemiebedingt waren Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu aufgerufen, die Protestaktionen coronakonform oder digital durchzuführen. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 11 Feb 2022

Kassel (medio). Am 14. Februar machte die Bewegung «One Billion Rising» auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Frauen und Mädchen waren dazu aufgerufen, bei Tanz-Demos ihre Würde zu feiern und gegen häusliche Gewalt, sexuelle Übergriffe und Gewalt zu protestieren. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit mehr als eine Milliarde Frauen (on billion) betroffen. «One Billion Rising» (englisch) steht für «Eine Milliarde erhebt sich».

Aufruf von Bischöfin Dr. Beate Hofmann

«Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen, kein Kavaliersdelikt» - das erklärt Bischöfin Dr. Beate Hofmann in einem Video-Aufruf zum Aktionstag. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck sage laut und deutlich Nein zur Gewalt gegen Frauen. Niemand habe das Recht, seine Frau oder Freundin zu schlagen. Gerade am Valentinstag, dem Tag der Liebe, soll die Botschaft alle erreichen: «Gewalt, Schläge, Tritte haben in der Liebe nichts zu suchen», so die Bischöfin.

Dr. Hofmann beschreibt in ihrem Statement die für betroffene Frauen und Mädchen oft ausweglos erscheinende Situation und eine nicht enden wollende Kette aus Gewalt, Versöhnung und wieder neuer Gewalt. Zudem hätten die gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie die Lage noch zusätzlich verschärft. «Die Gewalt, die sie erleiden, macht etwas mit ihnen. Sie nimmt ihnen Selbstvertrauen, nimmt ihnen das Gefühl, schön und lebendig zu sein», so die Bischöfin. Deshalb beginne der Protest bei One Billion Rising mit einem Lied und einem Tanz: «Hier wird die Kraft, die Lebendigkeit, die Schönheit von Frauen sichtbar und hörbar - fühlbar und spürbar.» 

Bischöfin Dr. Beate Hofmann (Grafik: onebillionrising.org, Foto: medio.tv/Schauderna))

Bischöfin Dr. Beate Hofmann (Grafik: onebillionrising.org, Foto: medio.tv/Schauderna))

Pandemiebedingt gab es die Protestaktionen am 14. Februar 2022 weitgehend digital. Ein Videofilm mit dem offiziellen Song «Break the Chain» und  Videostatements unterstützte dabei. 

Proteste 2022 weitgehend digital - Videofilm soll unterstützen

Das Statement der Bischöfin ist Teil eines längeren Videofilms, mit dem in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) auf den Tag und das Thema aufmerksam gemacht wurde. Die seit 2012 als öffentliche Tanz-Demos organisierten Proteste werden 2022 pandemiebedingt weitgehend digital durchgeführt, teilte Diakonin Sabine Schött mit. Sie ist Fachreferentin für Frauenbildung und Diversity im Referat Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Der Film enthält neben dem Statement der Bischöfin auch einen Aufruf von EKHN-Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, den offiziellen Song und eine Tanzanleitung. Außerdem kommen die Präsidentin der CSI Womens Fellowship in der Kirche von Südindien, Prof. Esther Samuel, und Rev. Krise Gosal, Vice General Secretary von der Communion of Churches in Indonesa, zu Wort. Alle waren am 14. Februar 2022 um 16 Uhr eingeladen, zum «One Billion Rising»-Song mitzutanzen, heißt es auf der Internetseite des Referat Erwachsenenbildung.

Zeichen für Solidarität, Frieden und ein würdevolles Leben weltweit

Die Einladung reihe sich ein in das kirchliche und ökumenische Engagement in weltweiten Netzwerken, in denen immer wieder deutlich werde, auf welch vielfältige Weisen Gewalterfahrungen zum Lebenslauf von einer Milliarde Frauen gehören, heißt es auf der Internetseite des Zentrums Oekumene der EKKW und EKHN. Ob im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit, der Partnerschaften mit Kirchen in Afrika, Amerika, Asien und Europa, ob in der Weltgebetstagsarbeit oder bei One Billion Rising, gehe es darum, die Stimme für weltweite Gerechtigkeit zu erheben und ein Zeichen für Solidarität, Frieden und ein würdevolles Leben weltweit zu setzen. (15.02.2022)

Rat & Hilfe:

Kontaktmöglichkeiten zu psychologischen Beratungsstellen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck finden Sie im Ratgeber auf ekkw.de:

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Bundesweites Hilfetelefon:

Das Hilfetelefon «Gewalt gegen Frauen» ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 und per Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr unterstützt:

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