Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Dez 2014

Kassel/Fulda (medio). In einem gemeinsamen Brief haben der katholische Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, und der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Prof. Dr. Martin Hein, ihre tiefe Sorge über das Schicksal der Menschen aus Syrien und dem Irak zum Ausdruck gebracht. Deren Schicksal «fordere uns eindringlich auf, für sie solidarisch einzutreten und ihnen zu helfen, wo immer wir können», so die Bischöfe. Der Brief, der unter dem Leitwort «denn sie hatten kein Raum in der Herberge…» aus dem Lukasevangelium steht (Lukas 2,7b), richte sich an die Gemeinden beider Kirchen sowie an die politischen Entscheidungsträger im Bund und Land, teilte Pfarrerin Petra Schwermann, Pressesprecherin der EKKW mit.

Hein und Algermissen betonten, dass es für Christen zu den elementaren Aufgaben gehöre, für verfolgte und gefährdete Menschen einzutreten. Der Auftrag Gottes, Fremde zu schützen und aufzunehmen, sei in zahlreichen Bibelstellen formuliert. Beide zeigten sich beeindruckt und dankbar, wie viele Gemeindeglieder und Mitarbeiter in Caritas und Diakonie sich für Flüchtlinge einsetzten, sie willkommen heißen und ihnen ganz konkret helfen würden, heißt es in der Pressemitteilung.

Ausdrücklicher Dank an Gemeinden, die Kirchenasyl gewähren

Der ausdrückliche Dank der Bischöfe gelte den Gemeinden, die als letztes Mittel einigen Flüchtlingen Kirchenasyl gewährten, um zeitlichen Aufschub für die rechtlichen Möglichkeiten zur Anerkennung als Flüchtling zu ermöglichen, so Schwermann. Hein und Algermissen appellieren an die Kirchengemeinden, «in ihrem Gebet wie auch in der tätigen Nächstenliebe für die Flüchtlinge nicht nachzulassen». Konkret bitten Sie: «Betet für die Menschen», «Spendet für die Hilfsorganisationen», «Nehmt die Flüchtlinge bei Euch gastfreundlich auf», «Steht ihnen bei, wo immer ihr könnt».

Forderung: Flüchtlingskontingente aus den Kriegsgebieten erhöhen

An die Bundesregierung gerichtet, bitten die beiden Bischöfe, die Aufnahmekontingente für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten in Syrien und im Irak deutlich zu erhöhen: «Wir leben in einem wohlhabenden Land, das in der Lage wäre, weit mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als es bisher tut.» Allerdings sei bei dieser Aufgabe nicht nur die Regierung gefordert, sondern «jeder Mitbürger und jede Mitbürgerin», so Hein und Algermissen. Zum Schluss ihres Schreibens rufen Hein und Algermissen alle Christinnen und Christen dazu auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich von dem urchristlichen Gebot leiten zu lassen, den Fremden zu schützen und aufzunehmen: «Helfen Sie mit, dass alle, die noch eine Bleibe suchen, 'Raum in der Herberge' finden!» (04.12.2014)

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Hier können Sie den gemeinsamen Brief im Wortlaut lesen:

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