Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Aug 2014

Kassel (medio). In einer Kanzelabkündigung zum «Israelsonntag» (24.8.) hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr.  Martin Hein, dazu aufgerufen, wachsam für alle Anflüge von Rassismus zu sein und ermutigte die Gemeindemitglieder, antisemitischen Äußerungen entgegenzutreten: «Antisemitismus darf in Deutschland keine neue Heimat finden!»

Hein betont in seinem bischöflichen Wort, das am vergangenen Sonntag in den Gemeinden der Landeskirche verlesen wurde, dass öffentliche Kritik Teil der politischen Kultur in einem demokratischen Gemeinwesen sei. Die Politik der Regierung des Staates Israel zu kritisieren, sei daher das Eine. Aber es sei deutlich antisemitisch, wenn dabei jüdische Menschen herabgesetzt und der jüdische Glaube diffamiert würden.

Krieg ist immer Scheitern von Politik

Der Bischof verwies darauf, dass evangelische Christen in diesen Tagen mit Erschrecken und Ratlosigkeit den Krieg zwischen Israel und der Hamas verfolgten. Zwar bestehe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse Israels. Dem stehe aber gegenüber, dass den Menschen in Gaza durch massive militärische Schläge jede Hoffnung und Lebensperspektive geraubt werde. So erzeuge Gewalt nur neue Gewalt. «Krieg ist immer Scheitern von Politik. Die tödlichen Folgen tragen die Zivilbevölkerung und die Soldaten», so Hein wörtlich.

Aufruf zur Bitte um Frieden

Bischof Hein fordert die Gemeinden dazu auf, Gott um Kraft, Mut und Fantasie zu bitten. Es gelte, dem Hass keinen Raum zu geben und Wege zu finden, dem Frieden in der Welt zu dienen.

Stichwort «Israelsonntag»

Am 10. Sonntag nach Trinitatis erinnert die Kirche jährlich an die Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahre 70 nach Christus. Die Geschichte des Volkes Israel ist seit dieser Zeit geprägt von wiederkehrenden Verfolgungen bis hin zum Versuch der vollständigen Vernichtung, der vom nationalsozialistischen Deutschland ausging. Gedenken des Vergangenen und Mahnung für die Zukunft verbinden sich an diesem Tag. (25.08.2014)

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Hier können Sie die Kanzelabkündigung von Bischof Martin Hein im Wortlaut herunterladen:

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