Das Bischofspalais der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien mit Gästezimmern am Großen Ring in Hermannstadt. (Foto: privat)

Das Bischofspalais der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien mit Gästezimmern am Großen Ring in Hermannstadt. (Foto: privat)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Jul 2019

Hermannstadt (medio). Vom 29. Juni bis 2. Juli besuchte Bischof Martin Hein auf Einladung von Bischof Reinhart Guib zum wiederholten Mal die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien. Auf dem Programm der Besuchsreise standen eine Reihe von Gesprächen, aber auch ein Gottesdienst sowie die Besichtigung der Kirchenburg in Grossau.

Zu Beginn seines Aufenthalts richtete Bischof Hein ein Grußwort an die in Hermannstadt versammelte Synode. Mit Verweis auf die Freiburger Studie «Projektion 2060» führte er aus, dass Zahlen für sich genommen nichts über die Lebendigkeit und Ausstrahlung einer Kirche aussagten. Dafür sei die deutschsprachige Evangelische Kirche der Siebenbürger ein überzeugendes Beispiel. Trotz des Rückgangs auf rund 13.000 Gemeindeglieder seit 1989 sei ihre öffentliche Präsenz beachtlich, teilte Hein gegenüber der Onlineredaktion des Medienhauses der EKKW mit.

Am Sonntag hielt Bischof Hein wie schon beim Besuch 2018 in der Gemeinde Kerz die Predigt im Gottesdienst zum «Kronenfest», das an den vorausgehenden Johannistag erinnert und zugleich ein Erntedankfest darstellt. Am Gottesdienst und anschließenden Fest um die ehemalige Zisterzienser-Abtei nahmen mehr als 400 Menschen teil, darunter auch die Botschafterin der Republik Österreich in Rumänien, Frau Mag. Isabel Rauscher.

In der Andacht am Montag zum Beginn der Arbeitswoche predigte Bischof Hein für die Mitarbeitenden des Landeskonsistoriums in Hermannstadt. Anschließend traf er sich mit Prof. Dr. Daniel Buda von der Orthodoxen Fakultät der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt. Dr. Buda war bis 2018 Exekutivsekretär in der Genfer Zentrale des Ökumenischen Rats der Kirchen. Die lange Beziehung zu Bischof Hein rührt aus dieser Zeit. In dem Gespräch ging es vor allem um die jüngsten Entwicklungen innerhalb der Orthodoxie seit dem Bruch zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und Moskau.

Dem Austausch über konkrete Pläne diente das Gespräch mit Bischof Guib und Hauptanwalt Gunesch am letzten Tag des Besuchs. Bischof Hein zeigte sich besonders interessiert an dem auch von der «Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa» (GEKE) unterstützten Projekt, ein «Kompetenzzentrum Evangelische Theologie Ost» in Hermannstadt einzurichten, das der Förderung und Sprachfähigkeit evangelischer Theologie in der Begegnung mit der Orthodoxie dienen soll. Außerdem wurden Fragen einer engeren Verbindung zwischen beiden Kirchen  angesprochen. Bischof Hein verwies in diesem Zusammenhang auf vielfältige Kontakte, die seitens der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck nach Siebenbürgen bestehen. Auch das Engagement im Rahmen der Aktion «Hoffnung für Osteuropa» halte unvermindert an.

Bischof Guib wird am 29. September zur Verabschiedung von Bischof Hein und zur Einführung von Bischöfin Hofmann sowie zur sich anschließenden Ökumenischen Bischofskonsultation in Hofgeismar erwartet. (04.07.2019)