Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 06 Dez 2013

Kassel/Johannesburg (medio/epd). Trauer um Nelson Mandela: Weltweit haben Vertreterinnen und Vetreter von Kirchen und Politik den am Donnerstag (5.12.) gestorbenen ehemaligen südafrikanischen Präsidenten gewürdigt. Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, bezeichnete Mandela als «ganz Großen der afrikanischen Geschichte». Er sei aus dem Kampf gegen die Apartheit zu einem Menschen geworden, der die Versöhnung vorgelebt hat - «das war beispielhaft", so der Bischof gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio!». Hein beschrieb Mandela als «ausgesprochen freundlichen Menschen», der nie auf Rache gesonnen hätte, sondern sich stets für die Verständigung eingesetzt habe. «Der Tod Mandelas ist ein wirklicher Einschnitt», so Bischof Hein. 

Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma hatte die Todesnachricht am Donnerstagabend verkündet. Mandela sei um 20.50 Uhr Ortszeit im Kreise seiner Familie gestorben. Der 95-Jährige war Anfang September nach monatelangem Klinikaufenthalt wegen eines Lungenleidens in sein Haus in Johannesburg gebracht worden. «Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren», sagte Zuma. Sein unermüdlicher Kampf für Freiheit habe Mandela den Respekt der Welt eingebracht.

Mandela wird am 15. Dezember in seinem Heimatort Qunu in der Ostkap-Provinz beigesetzt. Eine offizielle Trauerfeier soll laut offiziellen Angaben am 10. Dezember im Johannesburger Fußballstadion stattfinden. Vom 11. bis 13. Dezember wird Mandela in Pretoria aufgebahrt.

Zur Person: Nelson Mandela

Nelson Mandela galt als prominentester Kämpfer für die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen. Sein Einsatz gegen die Apartheid in Südafrika brachte ihm 1993 den Friedensnobelpreis ein. Nach dem Ende der Rassentrennung wurde der Nationalheld 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten seines Landes gewählt. Das Amt hatte er bis 1999 inne.

Mandela wurde 1918 in einem Dorf zwischen Durban und Port Elizabeth geboren. In den 40er Jahren begann er seine politische Karriere im Afrikanischen Nationalkongress (ANC), dessen Vorsitzender er später wurde. Weil er sich entschlossen gegen die Rassentrennung und das Apartheid-System stellte, wurde er 1964 mit weiteren Aktivisten zu lebenslanger Haft verurteilt. Die längste Zeit davon verbrachte Mandela auf Robben Island bei Kapstadt. Nach 27 Jahren Haft wurde er 1990 entlassen. Seine Freilassung war ein wichtiger Meilenstein der politischen Wende in Südafrika. (06.12.2013)