Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Jan 2008

Bad Zwesten (medio). Auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde Bad Zwesten am Sonntag (13.1.) hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, in seiner Ansprache vor einer Vergötzung der Gesundheit gewarnt. «Nicht die Gesundheit, sondern Gott ist und bleibt das höchste Gut», so Hein. Und weiter: «Einen angemessenen Umgang mit Krankheit und Leiden werden wir nur dann erreichen, wenn wir nicht versuchen, Einschränkungen unserer Gesundheit und die Endlichkeit unseres Lebens zu verdrängen».

Hein betonte, dass der Mensch sterblich sei und rief dazu auf, die schwierige ethische Debatte um die richtigen Maßstäbe in der Forschung und im Umgang mit Kranken und Pflegebedürftigen nicht unter der Prämisse «Gesundheit ist alles - und ohne Gesundheit ist alles nichts» zu führen. Dies sei eine fatale Überschätzung der Gesundheit, «als sei ein wirkliches Menschsein nur gegeben, wenn wir gesund sind», so der Bischof.

Wenn der christliche Glaube Gott als das höchste Gut bekenne, böte dies eine heilsame Beschränkung, so Hein. Ärzte und medizinische Forschung würden damit vor überzogenen Erwartungen ihrer Patienten und Firmen geschützt, weil nicht sie die letzte Verantwortung über Leben und Tod zu tragen hätten.

«Gesundheit bleibt ein hohes Gut - unbestritten. Aber sie kann ethisch nie der letzte Wert sein», so Hein weiter. «Wenn wir diese Einsicht beherzigen, steht die Hochschätzung der Gesundheit in einem realistischen Kontext. Dann haben wir allen Grund, uns Gesundheit zu wünschen - und das unsere dazu beizutragen, sie zu erhalten und zu fördern», so Bischof Hein. (14.01.2008)

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Ansprache «Alles Gute - vor allem Gesundheit!» von Bischof Hein im Wortlaut:

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