Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Okt 2009

Schmalkalden (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat auf die hohe Bedeutung des Singens für den christlichen Glauben hingewiesen. Auf dem 13. Landeskirchengesangstags in Schmalkalden sagte der Bischof vor 1.000 Sängerinnen und Sängern am Sonntag (1.11.), Singen sei die ursprünglichste musikalische Ausdrucksform des Menschen. «Das Instrument ist unser Körper selbst. Was uns bewegt und durch unser Herz geht, können wir unmittelbar mit unserer Stimme als Musik zum Ausdruck bringen.» Dass durch die Stimmen in ihre Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit Gott spürbar und erfahrbar werde, unterscheide Kirchenchöre von Gesangvereinen und Fanclubs.

Für alle Religionen habe der Gesang eine hohe Bedeutung; auch in der biblischen Tradition diene er der Verehrung Gottes. Doch lasse sich zugleich sagen: «Im gemeinsamen Gesang kommt Gott zu uns und ist unter uns gegenwärtig. Das ist die höchste Form des Singens: Ihm unsere Stimme leihen!», so Hein in seiner Predigt im Gottesdienst zum «Fest der Chöre» in der Schmalkaldener Stadtkirche.

Bischof Hein zeigte sich zufrieden, dass die Diskussion, welches Liedgut für die Begegnung mit Gott angemessen sei, weitgehend abgeebbt sei: «Gott drückt sich unter aus auf vielerlei Weise aus: im traditionellen Kirchenlied genauso wie im Rhythmus der Spirituals und Gospels und auch im manchmal schwierig zu hörenden modernen geistlichen Gesang. Mit Lust und Liebe singen, das sei in all diesen Formen möglich», erklärte der Bischof.
Hein verwies darauf, dass die evangelische Reformation sich nicht zuletzt dem Kirchenlied verdanke. «Sie ist ‚ersungen‘ worden! Das gemeinsame Singen ließ die Gemeinschaft und Verbundenheit aller erspüren! Das macht seither den evangelischen Gottesdienst aus! Ohne Lieder ist er nicht denkbar!», betonte der Bischof.

In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck treffen sich nach Angaben von Landeskirchenmusikdirektor Uwe Maibaum zwischen 8.000 und 10.000 Menschen aller Bildungsgrade und Altersstufen wöchentlich, um in einem Chor, Kinderchor, Jugendchor, Singkreis, Kirchenchor, Vokalensemble, Gospelchor, Seniorenchor oder in einer Kantorei mitzuwirken. (03.11.2009)

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Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Prof. Dr. Martin Hein im Wortlaut:

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