Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 18 Apr 2016

Kaufungen (medio). Zu einem mehrtägigen Besuch (Visitation) kam der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, vom 13. bis 17. April 2016 in den Kirchenkreis Kaufungen. Während der Visitation traf sich der Bischof mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Kirchengemeinden, der Kommunen sowie Einrichtungen und Institutionen zum Gedankenaustausch, um sich über die Lage im Kirchenkreis zu informieren. Unter anderem besuchte Hein die Baunataler Diakonie Kassel und nahm am Ehrenamtstag des Kirchenkreises Kaufungen teil. Weiterhin standen der Besuch der Flüchtlingsunterkunft in Fuldatal-Rothwesten und des VW-Werkes in Baunatal auf dem Programm.

In Gesprächen mit der Pfarrkonferenz und dem Kirchenkreisvorstand wurde die Entwicklung des Kirchenkreises nach dem Zusammenschluss aus den Kirchenkreisen Kassel-Land und Kaufungen beleuchtet und es war Gelegenheit, aktuelle Fragen und Herausforderungen mit dem Bischof zu beraten. Am Ende der Visitation stand am Sonntag ein Gottesdienstbesuch in der Gemeinde Eiterhagen. Auf einer Pressekonferenz am Samstag in Kaufungen äußerten sich Bischof Hein, die Pröpstin des Sprengels Kassel, Katrin Wienold-Hocke, sowie die gastgebende Dekanin des Kirchenkreises Kaufungen, Carmen Jelinek, sehr zufrieden über den Verlauf des Besuchs: «Der Besuch des Bischofs bedeutet für unsere Kirche im Kirchenkreis eine große Wertschätzung», sagte Dekanin Jelinek. 

Hein: «Ehrenamt ist in unserer Kirche unverzichtbar!»

Im Rahmen seiner Visitation sprach Bischof Hein am Samstag vor 200 Ehrenamtlichen, die zu einem Impulstag zusammenkamen. Er betonte: «Das Ehrenamt ist in unserer Kirche unverzichtbar!» - Auf einen Hauptamtlichen kämen in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck 3,5 Ehrenamtliche. Insgesamt seien 5 Prozent der Gemeindemitglieder aktiv. Allein im Kirchenkreis Kaufungen engagierten sich ca. 2.600 Freiwillige in vielfältigen Bereichen. Dabei gelte nach wie vor: «Die Kirche ist weiblich». Von den ca. 41.000 Ehrenamtlichen seien 29.000 Frauen und 12.000 Männer.

Der Bischof stellte die vor kurzem verabschiedeten «Standards für die Ehrenamtsarbeit» vor und versicherte: «Die Landeskirche ist in der Pflicht, ehrenamtliches Engagement zu fördern.» Dazu gehöre es, dass die Erwartungen beiderseits genau beschrieben, Auslagen erstattet würden und es auch ein Ehrenamt auf Zeit geben dürfe. Nicht aus einem in der Gemeinde festgestellten Defizit heraus, sondern aus den Gaben der Ehrenamtlichen solle deren Engagement entstehen. Ehrenamt sei zudem auch eine Möglichkeit, sich weiterzubilden und eine Gelegenheit, eigene Fähigkeiten zu profilieren. Dazu biete ein solcher Impulstag, an dem 17 unterschiedliche Workshops vom Singen neuer Kirchenlieder über die Information zu Kirchenfinanzen bis hin zu Fragen der Altargestaltung oder auch Methoden der Gesprächsführung angeboten wurden, eine gute Gelegenheit.

«Ja, Sie sind ein Segen!»

Ehrenamtliche hätten einen genauen Blick dafür, wo in den Gemeinden der Schuh drückt, beschrieb der Bischof. Da sie zumeist länger in den Gemeinden lebten als die Pfarrerinnen und Pfarrer, seien sie verlässliche Ansprechpartner und Sachverständige für die Interessen und berechtigten Anliegen der Gemeinde. Das Ehrenamt sei ein bedeutsames und unverzichtbares bürgerschaftliches Engagement, betonte der Bischof und rief seinen Zuhörerinnen und Zuhörern abschließend zu: «Ja, Sie sind ein Segen!» (18.04.2016)

Impressionen von der Kirchenkreisvisitation

Stiftskirche Kaufungen , Ehrenamtstag und Gottesdienst in der Kirche zu Eiterhagen mit Pfarrerin Ulrike Grimmell-Kühl. (Fotos: medio.tv/Schauderna und Boettger)

 

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Hein im Gottesdienst am Sonntag in der Kirche zu Eiterhagen:

PDF-Dokument

Download:

Die Broschüre «Standards für die Ehrenamtsarbeit» mit Erläuterungen und Handlungsempfehlungen ist ekkw.de-Servicebereich abrufbar:

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