Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 08 Okt 2010

Willingshausen (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat die bleibende Bedeutung des Reformators Philipp Melanchthon hervorgehoben. Im Reformationsgottesdienst an der evangelischen Melanchthon-Schule Steinatal (Willingshausen, Schwalm-Eder-Kreis) warb Hein am Montagvormittag (1.11.) dafür, Melanchthon aus dem Schatten Luthers heraustreten zu lassen. Die evangelische Kirche erinnert in diesem Jahr an den 450. Todestag Philipp Melanchthons (1497-1560).

 

Kirchen dürfen in ihrer Gestalt und Ordnung unterschiedlich sein

«Unsere evangelische Kirche hat beide gebraucht. Luther und Melanchthon», betonte Hein. Hein verwies auf die Klarheit und Ordnung des Denkens Melanchthons. Dem seien sowohl das erste Lehrbuch des evangelischen Glaubens zu verdanken wie auch das Grundbekenntnis der lutherischen Kirchen, das «Augsburger Bekenntnis» von 1530. Hein unterstrich, dass die klassische Formulierung Melanchthons, Kirche sei überall dort, «wo das Evangelium rein gepredigt und die Sakramente dem Evangelium entsprechend gereicht werden», bleibend aktuell sei. Mehr als diese beiden Gemeinsamkeiten sei zwischen Kirchen nicht nötig. «Alles andere, was damals trennen mochte und was uns immer noch von anderen Kirchen trennt, hat keine entscheidende Bedeutung. Die Kirchen dürfen in ihrer Gestalt und Ordnung unterschiedlich sein!» betonte Hein.   

 

Melanchthon ökumenische Gesinnung – Bahnbrechend für Schule und Bildung

Hein würdigte zugleich die ökumenische Gesinnung Melanchthons, der stets auf Ausgleich bedacht sei. Melanchthon habe der evangelischen Reform der Kirche letztlich ihre bleibende Gestalt gegeben. Zugleich habe Melanchthon für das Schul- und Bildungswesen in Deutschland Bahnbrechendes geleistet. Nicht zuletzt deshalb werde er deshalb auch «Praeceptor Germaniae – Lehrer Deutschlands» genannt. (01.11.2010)

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Prof. Dr. Martin Hein im Wortlaut:

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