Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 07 Apr 2008

Kassel (epd). Die Forschung mit embryonalen Stammzellen ist nach Auffassung des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, nicht mit dem christlichen Menschenbild vereinbar. Deshalb forderte Hein die Bundestagsabgeordneten aus der EKKW in einem am Montag in Kassel veröffentlichten Brief auf, dies am 11. April bei der Bundestagsdebatte um eine eventuelle Verschiebung des Stichtags zum Import solcher Zellen zu bedenken.

«Die Verwendung von embryonalen Stammzellen des Menschen für die Wissenschaft setzt die Tötung des Embryos voraus», heißt es in dem Brief an die Parlamentarier. Menschliches Leben werde so durch den «Verbrauch» von Embryonen «verzweckt und instrumentalisiert».

Bisher darf in Deutschland nur an embryonalen Stammzellen geforscht werden, die vor dem 1. Januar 2002 im Ausland gewonnen wurden. Die evangelische Kirche habe diese Regelung nur deshalb als einen Kompromiss akzeptiert, so Hein, weil damit sichergestellt werden sollte, dass «neben der Einhaltung notwendiger ethischer Standards keine neuen Stammzell-Linien hergestellt und damit auch keine weiteren Embryonen zu Forschungszwecken verbraucht werden dürfen».

Die Verschiebung des Stichtages auf den 1. Mai 2007 wäre nach Heins Worten «eine Aushöhlung des Gesetzes und des gesamten Einigungsprozesses». Mittlerweile sei bekannt, dass die Forschung mit den ethisch unproblematischen adulten Stammzellen erfolgreich sei und weiteres Potenzial besitze. Dagegen hätten sich die Erwartungen an die Forschung mit embryonalen Stammzellen nicht erfüllt. (07.04.2008)