Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Feb 2012

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat die Nominierung von Joachim Gauck für das Amt des Bundespräsidenten begrüßt: «Ich bin ausgesprochen glücklich, dass Joachim Gauck jetzt nominiert wird und hätte mir das auch schon vor zwei Jahren vorstellen können», sagte Hein gegenüber der Medienagentur «medio» am Dienstag (21.02.) in Kassel. Zu Gaucks Stärken gehörten seine Biographie, sein «unbestechlicher Umgang mit der Wahrheit» sowie sein Lebensthema Freiheit, das in der Gegenwart neue Aktualität gewinne, so Hein. Gauck könne zuhören und gesellschaftlich vermitteln. Außerdem sei er ein «Meister der geschliffenen Sprache».

 

Evangelische Kirche demokratienah durch synodale Struktur

Die Tatsache, dass unter den möglichen Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundespräsidentenamt eine ganze Anzahl von evangelischen Theologen und Theologinnen gehandelt wurden, wie etwa Bischof Huber, Margot Käßmann oder eben Joachim Gauck, zeige, «dass in der gesellschaftlichen Situation Deutschlands der Protestantismus immer noch ein gewichtiges öffentliches Wort zu sagen hat und zwar durch Personen, die diesem Protestantismus ihr Wort geben», so der Bischof im medio-Interview. Die Evangelische Kirche sei sehr demokratienah, weil sie mit ihren «synodalen Verfahrensweisen viele Möglichkeiten der Teilnahme schaffe», sagte Hein. Daher gebe es zwischen der demokratischen Zivilgesellschaft und der Evangelischen Kirche eine «gewisse Affinität». (22.02.2012)