Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Mär 2011

Hanau (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat zu tätiger Hoffnung angesichts der gesellschaftlichen und sozialen Probleme aufgerufen. In seiner Predigt im Gottesdienst zum Auftakt der diesjährigen Aktion «Hoffnung für Osteuropa» sagte Hein am Sonntag (27.2.) in der Marienkirche in Hanau: «Hoffnung ist das Schlüsselwort unserer Tage.» Dabei gelte es, so Hein, eine Hoffnung der Tat und die Hoffnung auf Gottes Segen zu verbinden, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

Hoffnung sei nicht mit Untätigkeit nach dem Motto «Es wird schon« zu verwechseln, sie widerspreche aber auch einer Haltung, die angesichts großer Herausforderungen nur müde abwinke und behaupte, «alles habe keinen Wert». Wer sich mit Hoffnung ans Werk mache, brauche einen langen Atem. Schnelle Erfolge seien in der Regel nicht zu erwarten. Dies gelte vor allem für die großen gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit.

Schwerpunktland 2011: Rumänien - Zeichen setzen für ein gerechtes Europa!

Mit Blick auf das Schwerpunktland der 18. Aktion «Hoffnung für Osteuropa», Rumänien, sagte Hein, das Land sei auch mehr als 20 Jahre nach dem Ende der Ceausescu-Diktatur ein Land im Wandel und Aufbruch – und dennoch voller Armut und sozialer Spannungen. Hein würdigte vor allem das Engagement der Kirchen vor Ort: der rumänisch-orthodoxen wie der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses.

Trotz der oft übergroß wirkenden Herausforderungen hätten sich die Kirchen ans Werk gemacht und vertrauten darauf, dass Gott ihrem Engagement für ein soziales und gerechtes Rumänien seinen Segen gebe. Die Aktion «Hoffnung für Osteuropa» rechne damit, dass Gott «aus dem, was wir tun und glauben, viel mehr machen kann als wir selbst», betonte Hein.

Diasporaforum, Empfang und Europakonzert

Bereits einen Tag zuvor konnten Interessierte am 26. Februar im Rahmen eines Diasporaforums in der Alten Johanneskirche in Hanau verschiedene Veranstaltungen besuchen, die sich mit dem Land Rumänien und Themen der Migration und Integration beschäftigten. Nach einer Andacht mit dem Propst des Sprengels Hanau, Bernd Böttner, eröffenete der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich und Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker, mit seinem Vortrag mit dem Titel «Migration und Glaube. Der Beitrag der evangelischen Kirchen zur Integration» den Tag. Daran schloss sich ein Podiumsgespräch an.

Am frühen Nachmittag war ein Empfang der Stadt Hanau durch Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Deutschen Goldschmiedehaus vorgesehen und danach sprachen verschiedene Referenten in der Alten Johanneskirche, darunter Hauptanwalt Friedrich Gunesch von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (Sibiu/Hermannstadt) und Pfarrer Heinz Daume von der Rumänienhilfe Großkrotzenburg.

Am Abend kamen in der Marienkirche bei einem Europakonzert Werke von Antonín Dvorák, Jan Dismas Zelenka, Johann Leopold Bella und Sergei Rachmaninov zur Aufführung. Gestaltet wurde das Konzert von der Hanauer Kantorei unter der Leitung von Bezirkskantor Christian Mause (Hanau), dem Chor der «Kantate zum Mitsingen», Vokalsolisten, einem Kammerorchester und Ursula Philippi (Sibiu/Hermannstadt) an der Orgel.

Stichwort: Hoffnung für Osteuropa

Die Aktion «Hoffnung für Osteuropa» wurde 1994 von der evangelischen Kirche als Reaktion auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa ins Leben gerufen. Gefördert werden soziale Projekte im Gesundheitswesen, Gewaltprävention, Erziehung und Ausbildung in Mittel-, Südost- und Osteuropa. In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck engagieren sich rund 60 Initiativen für den Austausch und die Hilfe in den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Dabei sollen tragfähige kirchliche und diakonische Strukturen aufgebaut und konkret mit Sachspenden und finanzieller Unterstützung geholfen werden. Regelmäßig treffen sich im Diakonischen Werk die Osteuropa-Initiativen aus Kurhessen-Waldeck zum Erfahrungsaustausch, dem sogenannten "Osteuropa-Hearing". Die diesjährige 18. Aktion steht unter dem Motto «Zeichen setzen für ein gerechtes Europa». (28.02.2011)

Nachgefragt:

Bischof Bünker, Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, stellte sich den Fragen von medio-Redaktionsleiter Siegfried Krückeberg:

Programm:

Das Programmheft mit allen Veranstaltungen zur Eröffnung können Sie hier herunterladen:

PDF-Dokument

Linktipp:

Weitere Informationen zur Aktion «Hoffnung für Osteuropa» finden Sie im Internet unter:

www.dwkw.de/aktionen