Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Feb 2012

Spangenberg/Melsungen (medio). Mit Gästen aus der Estnisch-Evangelisch-Lutherischen Kirche startete am 25. Februar die 19. Aktion «Hoffnung für Osteuropa» in Spangenberg. Die Lage der Kirche in den baltischen Staaten steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der 1994 gegründeten Hilfsaktion. Im Bereich der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) leisten rund 60 Initiativen und Werke Hilfe für die Kirchen in den osteuropäischen Staaten.

Wie die Pressestelle der Landeskirche am Sonntag mitteilte, nahm Bischof Martin Hein in seiner Predigt über 2. Kor, 6, 1-10 das Motto «Hoffnung für Osteuropa» auf und fragte zuerst, ob Estland – das in diesem Jahr im Mittelpunkt der Aktion steht – überhaupt zu Osteuropa gehöre. Die Esten würden das verneinen, fühlten sich eher zu Skandinavien gehörig. Und doch sei Estland lange Zeit unter russischem Einfluss gewesen, heute sprächen viele Menschen in Estland russisch. Seit der Erringung der Souveränität 1991 gebe es jedoch wieder einen deutlichen Drang nach Westen, so Hein. Estland habe als erstes baltisches Land den Euro eingeführt, die elektronische Revolution habe das Land verändert. Die Schattenseiten zeigten sich aber auch, die «Kluft zwischen arm und reich wird zunehmend größer». Verändert habe sich auch die Situation der Kirchen. Die Christen «sind eine Minderheit geworden im freien Estland», so der Bischof.

Estland: Viele Hoffnungen sind nicht erfüllt worden

Daran anknüpfend fragte Hein nach der «Hoffnung». Viele Hoffnungen seien in Estland nicht erfüllt worden. Viele Menschen kämen sich vor, wie bei Paulus beschrieben: «in Nöten, gezüchtigt, traurig und arm». Das sei in den Kirchengemeinden oft hautnah zu erleben. Wo habe nun die lutherische Kirche Estlands ihre Hoffnung? Die Passionszeit erinnere daran, dass wir Christen «Anteil am Leiden unseres Herrn» hätten. Daraus ergebe sich die Notwendigkeit der Zuwendung zu den Armen. Dafür aber sei die Hoffnung wichtig, denn «Hoffnung lässt uns leben, mögen die gegenwärtigen Verhältnisse noch so bedrückend sein», sagte der Bischof.

Hein: Solidarität mit Osteuropa Ausdruck gemeinsamer Hoffnung

Die Solidarität mit Osteuropa sei Ausdruck dieser gemeinsamen Hoffnung, die Gott uns schenke, so Hein. Sie zeige sich im gemeinsam geteilten Abendmahl im Gottesdienst, doch gelte auch: «Hoffnung wird konkret: Unser Geld kommt an». Und das stärke zugleich unsere Hoffnung durch erlebte Gemeinschaft. Abschließend bat der Bischof um den Segen für «alle diakonischen Bemühungen, die aus diesem Geist heraus geschehen» sowie für die Gemeinschaft der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, so die Landeskirche in ihrer Pressemitteilung.

Hintergrund:

Die 19. Aktion «Hoffnung für Osteuropa» dauert vom 26. Februar bis zum 1. Mai 2012. Im vergangenen Jahr kamen nach Angaben des Diakonischen Werkes Kurhessen-Waldeck im Bereich der Landeskirche Spenden in Höhe von 82.000 Euro zusammen. Im Zeitraum 1994 bis 2010 seien in Kurhessen-Waldeck fast 1,5 Millionen Euro Hilfsgelder gesammelt worden. (27.02.2012)

Impressionen:

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Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Hein im Wortlaut:

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Linktipp:

Weitere Informationen zur Aktion «Hoffnung für Osteuropa» finden Sie im Internet unter:

www.dwkw.de/aktionen