Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Mär 2018

Kassel (medio). «You'll never walk alone! God walks with you!», sagte Bischof Prof. Dr. Martin Hein im einstündigen «Bischofschat» zu den über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Montagabend (9.4.) auf ekkw.de und machte ihnen Mut. Denn zum Auftakt der einstündigen Onlinediskussion tauschten sich die Chatterinnen und Chatter intensiv über die unsichere Weltlage aus. Der Chatter «TomTom» schrieb «Die Weltlage ist unsicher. Man stellt sich schon die Frage, wann der nächste Weltkrieg bevorsteht, wenn man sich diese machtgeilen Typen mal vor Augen hält.» «poldi» wiederum sagte: «Ich bin da sehr unentschlossen. Vieles ist so weit weg und kommt gar nicht an mich ran.» «Mariechen22» zeigte sich angesichts der Weltlage entsetzt: «Nur noch jeder gegen jeden, wo geschossen wird, wird zurückgeschossen, Krieg um des Glaubens willen? Ich verstehe das manchmal alles nicht mehr...» - Bischof Hein pflichtete der Chatterin bei: «Ich finde es furchtbar, dass sich so viele Menschen benutzen lassen für ideologische Zwecke ...»

Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte «Eva33» dem Bischof eine ganz direkte Frage: «Afghanistan, Syrien... wir schauen überall weg, Herr Bischof. Ich frage mich manchmal, ob wir das nicht sehen wollen :( Was können wir da tun? Was kann ICH da konkret tun. ICH fühle mich hilflos!!» Bischof Hein antwortete, dass auch ihn das Schicksal der Menschen sehr bewege, er jedoch kein Patentrezept für diese Frage habe: «Ich bete jeden morgen für die Krisenherde der Welt, dass sich dort etwas ändert, dass Gott da auf eine für mich unbegreiflich Weise wirkt und dass er die Herzen zum FRIEDEN bewegt», so der Bischof.

Auch die Amokfahrt in Münster am 7.4. beschäftigte die Chatter. Der Chatter «UdoSelle» erzählte, dass sein Sohn nur 300 Meter von der Unfallstelle während des Geschehens in der Unibibliothek saß. Bischof Hein zeigte sich sprachlos darüber, was Menschen anderen Menschen antun können. «Mariechen22» merkte an: «Der Mensch war so verzweifelt, dass er nicht nachgedacht hat. Das macht mich traurig.» Positiv wurde der Gedenkgottesdienst für die Opfer hervorgehoben. «Solche Erlebnisse zeigen, wie viel Halt die Kirche gibt. Und wie viel Kraft die Gemeinschaft des Glaubens geben kann! Es ist herzergreifend und traurig zugleich. Und es hilft die Trauer zu bewältigen», schrieb «Moni».

Zum Ende des Chats erklärte «TomTom»: «Mir macht Hoffnung, dass es viele Menschen gibt, die sich um andere kümmern, die nicht nur an sich denken, die sich z.B. ehrenamtlich in Vereinen engagieren». Und «Neuner» ergänzte: «Mir macht Hoffnung, dass es immer wieder Leute gibt, die für den Frieden auf die Straße gehen. Sie haben die Unterstützung der Kirchen verdient. Auch Bischof Hein stimmte mit ein: «Mir gibt Hoffnung, dass ich davon überzeugt bin, dass Gott diese Welt liebt, dass er in Christus unser Leid teilt und dass es Menschen gibt, die trotz allem für Frieden und Versöhnung eintreten.»Mit einem einem Vers des Apostels Paulus verabschiedete sich der Bischof um 21 Uhr von den Chatterinnen und Chattern: «Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt».

Resonanz zeigt: Viele Menschen sind verunsichert und erhoffen sich vom Glauben Orientierung

Der Moderator des Chats und Leiter des Medienhauses der Landeskirche, Pfarrer Christian Fischer, sagte unmittelbar nach dem Chat: «Wir haben im Chat erlebt, wie viele Menschen sich um ihre eigene Zukunft und die Zukunft der Welt ernsthaft Gedanken machen. Der Austausch mit anderen Christinnen und Christen kann dabei helfen, sich in unübersichtlicher Zeit zu orientieren und den eigenen Glauben zu spüren oder wiederzufinden.» Der Chat habe die Chance geboten, ganz ehrlich mit dem Bischof zu reden, ohne große Hürden, betonte Fischer, der die Internetnutzer zum nächsten «Bischofschat» am 21. November 2018 (Buß- und Bettag) von 20 bis 21 Uhr einlud. (09.04.2018)