Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Mär 2015

Würzburg/Kassel (epd). Die evangelischen Christen können nach Aussage des kurhessischen Bischofs Martin Hein im Jahr 2017 den Beginn der Reformation vor 500 Jahren «schon mit gutem Gewissen feiern, aber nicht triumphalistisch oder nationalistisch». Der Landesbischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sagte als evangelischer Vorsitzender des Ökumenischen Arbeitskreises (ÖAK) am Mittwoch in Würzburg, die Streitfrage, ob man 2017 als Reformationsjubiläum oder Reformationsgedenken begehe, sei zweifelsohne wichtig. Für beide Kirchen müsse aber «in ökumenischer Offenheit gelten: Es gibt ein Leben nach 2017».

Hein äußerte sich zur Vorstellung des ÖAK-Dokuments «Reformation 1517-2017. Ökumenische Perspektiven». Im Ergebnis seien sich die beteiligten Theologen einig, dass «inzwischen die Gemeinsamkeiten der Kirchen im Vergleich mit den verbleibenden Differenzen bei weitem überwiegen», sagte der Bischof. Dieses Fazit dürfe auf keinen Fall unterschätzt werden. Denn die Besinnung auf die gemeinsame Wurzel biete eine verlässliche Voraussetzung dafür, den ökumenischen Dialog unbedingt und beherzt weiterzuführen.

Hein kündigte für den zweiten Sonntag in der Passionszeit des Jahres 2017 mit dem Kirchennamen Reminiszere ein gegenseitiges Bekenntnis der Verletzung und Wunden in den katholischen Bistümern und evangelische Landeskirchen an. Es sollen gemeinsame Gottesdienste stattfinden. «Auf diese Buße kann auch Freude folgen», sagte Hein. (25.03.2015)