Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 12 Apr 2006

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat den Karfreitag als entscheidenden Wendepunkt der Menschheit bezeichnet.

In seiner Predigt am Karfreitag in der Kasseler Martinskirche sagte Hein: «Jesu Tod wird zum Leben für uns. Der Gekreuzigte trägt unsere Schuld, unser Versagen und unsere Sünde zu Grabe.» Vom Kreuz zu Golgatha gehe die Botschaft aus: «Wir sind nicht in eigener Gottlosigkeit verloren. Gott verbündet sich eng mit uns, schenkt uns Vergebung und neue Hoffnung. Dafür bürgt das Kreuz Christi.»

Sünde: Protest gegen Gott – Mensch will Gott zu eigenen Gunsten entmachten

Hein unterstrich, dass das Kreuz durchaus dem Glauben Mühe bereite. Hätten sich evangelische Christen in früheren Zeiten «geradezu in den Karfreitag verbissen», so mache heute dieser Tag nicht wenige »verlegen». Es habe aber einen guten Grund, dass das Kreuz zum Zeichen des christlichen Glaubens geworden sei - und nicht etwa das leere Grab Christi. Denn der Gekreuzigte trage Schuld, Versagen und Sünde zu Grabe. Die Sünde bestehe im ständigen Protest des Menschen gegen Gott: Der Mensch wolle Gott in Gedanken, Worten und Werken entmachten. Die Sünde stelle andere Götter, am liebsten den Menschen selber, an den Platz, der Gott allein gehört.

Mit dem Karfreitag sei die neue befreiende Entdeckung zu machen: In Jesu Tod stirbt die Macht des Todes und die Sünde. Sie müsse den Menschen nun nicht mehr «zu belasten, zu bedrücken und zu behindern». Der Weg zu Gott sei jetzt ein für allemal freigeräumt, nichts könne mehr von der Liebe Gottes trennen. Der Karfreitag nehme so alle Beklommenheit, lasse aufatmen, schenke Vergebung und neue Hoffnung, betonte Hein. (14.04.2006)

Predigt:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Dr. Martin Hein zum Karfreitag im Wortlaut:

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