Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Feb 2006

Kassel (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, hat im Streit um die Veröffentlichung von Karikaturen des Propheten Mohammed darauf hingewiesen, dass im Bereich der Religion besondere Tabuzonen zu beachten sind. «Karikaturen sollten dann nicht veröffentlicht werden, wenn sie die Träger religiöser Gefühle verletzen», sagte Hein am Donnerstag dem epd in Kassel. Dies gelte auch für Darstellungen von Jesus. Die westliche Gesellschaft habe es verlernt, mit religiösen Gefühlen respektvoll umzugehen.

Nach Auffassung Heins zeigt der Streit, dass man von der Vorstellung einer säkularisierten Welt Abschied nehmen müsse. Religion sei im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Auffassung keineswegs Privatsache, sondern eine öffentliche Angelegenheit. Die Begegnung mit dem Islam mache deutlich, welche Bedeutung der Religion im Leben der Menschen zukomme.

Unabhängig davon müsse das Recht bestehen bleiben, eine Religion zu kritisieren. Gefahren müssten benannt und auf rechtsstaatlicher Grundlage behandelt werden. Die Grenze aber verlaufe dort, wo Religion lächerlich gemacht werde. «Es ist nicht alles erlaubt, weder auf der einen noch auf der anderen Seite», so Hein. (03.02.2006)

«Trend in Prozent»:

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