Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Nov 2007

Ulfen (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, ht am Sonntag (18.11.) in Ulfen bei Sontra in einem Gottesdienst an Pfarrer Karl Hilmes erinnert. Der Theologe, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, sei ein «großes Vorbild für unsere Kirche», erklärte Hein. Der 1957 verstorbene Hilmes war während der nationalsozialistischen Herrschaft mehrere Jahre in einem Konzentrationslager interniert. Von 1935 bis 1946 war er Pfarrer in Ulfen.

Hilmes war am 6. März 1942 aufgrund einer Predigt in Kassel verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert worden, wo er trotz des Freispruches eines Kasseler Gerichtes noch bis Oktober 1944 inhaftiert blieb. In Dachau wurde er auch Opfer medizinischer Versuche. Nach Kriegsende war Hilmes maßgeblich am Aufbau der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck beteiligt und stieg in ihr bis zum Prälaten, dem theologischen Stellvertreter des Bischofs, auf. Sein Widerstand gegen den Nationalsozialismus und dessen Versuch, auch die Kirche gleichzuschalten, mache ihn bis heute zu einem glaubwürdigen Repräsentanten für den Neuanfang, erklärte Hein.

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Hilmes hat die Landeskirche die Stiftung der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Dachauer Lagergelände unterstützt. In Kassel ist eine Straße nach Hilmes benannt; auch ein nach ihm benannter Tagungsraum im Haus der Kirche weist auf den Theologen hin. (19.11.2007)

Im Wortlaut:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein:

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