Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Mär 2010

Wehretal-Reichensachsen (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat vom 28. Februar bis zum 3. März den Evangelischen Kirchenkreis Eschwege besucht. Hein zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt des gemeindlichen Lebens und dem großen Engagement der Menschen im Kirchenkreis: «Kirche spielt hier eine Rolle und Kirche ist hier präsent», so Bischof Hein am Mittwoch auf der abschließenden Pressekonferenz im Evangelischen Gemeindehaus in Wehretal-Reichensachsen.

Während seines Besuchs kam der Bischof mit Vertretern aus Kirche, Diakonie und Politik zusammen, um sich über die Lage im Kirchenkreis zu informieren. Ein Gespräch mit Landrat Stefan Reuß (SPD) am Montag habe deutlich gemacht, wie stark die politischen Gremien des Landkreises auf die Zusammenarbeit mit der Kirche Wert legen, sagte Hein. «Wir sind durch die diakonischen Einrichtungen ein nicht unerheblicher Arbeitgeber. Aber wir sind auch, was die Freiwilligenarbeit angeht, ein nicht zu unterschätzender Faktor des sozialen Lebens innerhalb der Dörfer», so der Bischof.

Besonders beeindruckt zeigte sich Hein von der Anteilnahme der Bevölkerung an einem geführten Rundgang im Wehretaler Ortsteil Hoheneiche. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger hatten die Delegation um den Bischof am Dienstag Nachmittag begleitet: «Die Menschen zeigten mir und den anderen politisch verantwortlichen Vetretern, was es für schwierige Situationen in ihrem Umfeld gibt, aber auch, was man in der nächsten Zeit verändern will», berichtete Hein. Die Bevölkerung nehme ganz bewußt wahr, wie sich ihr Dorf verändert, so der Bischof weiter. In Hoheneiche stehe die Kirche mitten im Dorf, und «das nicht nur vom Ort her, sondern auch im Bewusstsein der Menschen.» Der Besuch in Hoheneiche sei ein gutes Beispiel für «die hoffungsvollen Potenziale, die in der ehemaligen Zonenrandregion stecken», so Bischof Hein. 

Dekan Dr. Martin Arnold: Bischofsbesuch hat Mut gemacht, unsere Chancen zu sehen

Der Dekan des Kirchenkreises Eschwege, Dr. Martin Arnold, zeigte sich durch die Bischofsvisitation ermutigt: «Bischof Hein hat sich viel Zeit genommen, hat den Menschen zugehört und das Gespräch gesucht», so Arnold. Der Besuch habe gezeigt, wie wichtig der Kirchenleitung das kirchliche Leben im Kirchenkreis Eschwege ist, so der Dekan weiter.

Ein wichtiges Thema in den Gesprächen während der Besuchsreise sei zwar einerseits der demografische Wandel und die damit verbundenen rückläufigen Kirchenmitgliedschaftszahlen in der Region gewesen, so Dekan Arnold. Allerdings habe Bischof Hein dazu aufgefordert, sich nicht auf die Zahlen zu fixieren, sondern immer wieder die «Brille des Glaubens» aufzusetzen, um dadurch die Realität neu betrachten zu können, zitierte der Dekan den Bischof. «Bischof Hein hat uns Mut gemacht, unsere Chancen zu sehen», so Arnold weiter. «Glaube hat viel mit Hoffung und Zuversicht zu tun und das ist die Ressource, aus der wir eigentlich leben. Das hilft uns, mit den Problemen noch einmal anders umzugehen».

Zu den Stationen der Besuchsreise von Bischof Hein gehörten u.a. Einrichtungen der Diakonie und Jugendarbeit im Kirchenkreis, die Paul-Moor-Schule für Praktisch Bildbare in Wehretal-Reichensachsen und die Firma «BoNaFaTec» in Sontra, die auf die Herstellung von Naturfaserprodukten spezialisiert ist. Den Auftakt der Reise bildete am Sonntag (28.2.) ein Gottesdienst in der Neustädter Kirche in Eschwege, in dem Bischof Hein predigte. Am Montag (1.3.) hatten Interessierte Gelegenheit, mit dem Bischof in der Marktkirche in Eschwege zu diskutieren. Die Veranstaltung stand unter dem Thema «Kirche im Jahr 2010». (03.03.2010)

 

Besuch der Paul-Moor-Schule für Praktisch Bildbare in Wehretal-Reichensachsen

Besichtigung der Firma «BoNaFaTec» in Sontra

Rundgang durch Wehretal-Hoheneiche

Linktipp:

Den Evangelischen Kirchenkreis Eschwege finden Sie im Internet unter:

kirchenkreis-eschwege.de