Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Mär 2015

Kassel (medio). Nach dem Flugzeugabsturz der Germanwings-Maschine am 24.03.2015 fragen sich viele Menschen «Wie konnte Gott so ein schlimmes Unglück überhaupt zulassen?», andere suchen wiederum Trost. In einem Interview mit der Hessisch-Niedersächsischen-Allgemeinen (HNA) hat sich Bischof Hein den Fragen von HNA-Nachrichtenchef Tibor Pézsa gestellt. Wir dokumentieren das Interview im Wortlaut.

Pézsa: Herr Bischof, wie kann Gott so ein schlimmes Unglück zulassen?

Bischof Hein:  Bei einem solchen Unglück kommt die Frage nach Gott sehr schnell. Das ist so und setzt unserem Glauben an Gottes Liebe sehr zu. Wir müssen aber auch nach unseren eigenen Anteilen fragen. Allmählich stellt sich heraus, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Attentat des Co-Piloten handelt, der billigend den Tod von 149 Menschen in Kauf nahm. Und da muss man sich doch fragen, warum ein Mensch so etwas Böses tun kann.

Pézsa: Entbindet das von der Frage, warum es so viel Leid gibt?

Bischof Hein: Da gibt es keine Antwort, die alles erklären könnte. Ich weiß auch nicht, warum 3368 Menschen allein im Jahr 2014 in Deutschland bei Verkehrsunfällen gestorben sind, worüber wir uns eher wenig entsetzen. Die Erfahrung des Leids gehört seit je her zu uns Menschen in dieser nicht erlösten Welt. Davon weiß die Bibel viel zu erzählen. Und nur selten fragen wir, wenn es uns gut geht: Wie konnte Gott das zulassen?

Pézsa: Heute können wir fast alles erklären. Ist denn die Frage nach Gott im 21. Jahrhundert überhaupt noch relevant?

Bischof Hein: Ihre Bedeutung wird ja schon dadurch sichtbar, dass viele Menschen, zum Beispiel in Haltern, gleich nach Bekanntwerden des Absturzes in die Kirchen gegangen sind. Es ist ja nicht so, dass die Erfahrung solcher Katastrophen unbedingt von Gott wegführt. Sie kann auch zu ihm hinführen, weil wir merken: Unser Leben ist ausgeliefert, von Anfang bis Ende, wir haben es nicht in der Hand. Angesichts dieser Tatsache kann der Glaube an Gott sehr wohl Halt geben.

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HNA-Interview:

Lesen Sie hier das Interview mit Bischof Martin Hein im Wortlaut: