Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Okt 2012

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat am vergangenen Sonntag (28.10.) in einem Festgottesdienst in der Kasseler Martinskirche acht Theologinnen und Theologen ins Pfarramt ordiniert, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Bei der Ordination assistierten der Direktor des Evangelischen Predigerseminars der Landeskirche in Hofgeismar, Dr. Manuel Goldmann, und der Kirchenvorstandsvorsitzende der Kirchengemeinde Kassel-Mitte, Dr. Hans Helmut Horn. 

Die ordinierten Pfarrerinnen und Pfarrer hatten zuvor ein Studium der Evangelischen Theologie absolviert. Zum ersten Mal wurden Kandidaten und Kandidatinnen ordiniert, die an dem von der Landeskirche angestoßenen berufsbegleitenden Masterstudiengang Theologie an der Universität Marburg teilgenommen hatten. Gemeinsam waren sie in der zweiten Ausbildungsphase als Vikarinnen und Vikare in Kirchengemeinden der Landeskirche tätig und wurden am Evangelischen Predigerseminar in Hofgeismar für den Pfarrdienst ausgebildet. Nach der Ordination treten sie unmittelbar ihren Dienst als Pfarrerin bzw. Pfarrer im Probedienst in den Kirchengemeinden an.

Suchet der Stadt Bestes: «Die Nische ist nicht der gegebene Ort der Kirche!»

In seiner Predigt zu Jeremia 29, 1.4-7.10-14a ging Bischof Martin Hein auf die Aufforderung des Propheten ein: «Suchet der Stadt Bestes». Dieser Ruf sei vor rund 2500 Jahren an die jüdischen Exilierten in der fremden Stadt Babylon ergangen. Er wurde auch zum Auftrag der Kirche. Darum übernehme sie Verantwortung und leiste ihren Beitrag für die Zukunft der Gesellschaft. Das werde auch von Pfarrern und Pfarrerinnen erwartet: «Die Nische ist nicht der gegebene Ort der Kirche!». So habe sich die Kirche in unserer Gesellschaft bestens eingerichtet und lebe keineswegs in der Fremde. Und doch sei der Wandel spürbar. Die «völlig Ausfächerung der Lebensstile und Lebensentwürfe» zeuge von einem unverzichtbaren Zuwachs an Freiheit, mache es aber auch schwer, den Ort der Kirche zu finden. Darum sei nicht «Entweltlichung», sondern erst recht öffentliches Engagement gefragt: «Also mischen wir uns ein, wo es uns geboten scheint». Denn dies geschehe vor dem weitreichenden Horizont des Reiches Gottes, das «Schalom», Frieden, mit sich bringe. «Beides brauchen wir also: den geschärften Blick für das, was gegenwärtig gesellschaftlich dran ist und von uns gefordert wird, und den hoffnungsvollen Blick auf Gottes Reich.» Der Weg der Kirche, so ermutigte der Bischof die Gemeinde und die künftigen Pfarrerinnen und Pfarrer, mag aus unserer Perspektive ungewiss sein: «Aber Gott schaut weiter». (29.10.2012)

Die Pfarrerinnen und Pfarrer mit ihren Einsatzorten

Andrea Brede-Obrock, Rengershausen-Guntershausen, Kirchenkreis Kaufungen

Daniel Fricke, Helmarshausen, Kirchenkreis Hofgeismar

Kerstin Hartge, 2. Pfarrstelle Bad Wildungen, Kirchenkreis der Eder

Dirk Michael Heinrich, Wahrnehmung pfarramtlichen Dienstes im Stadtkirchenkreis Kassel

Tim Mahle, Wichmannshausen, Kirchenkreis Eschwege

Birgit Schacht, Berneburg sowie Paul-Moor-Schule Wehretal-Reichensachsen, Kirchenkreis Eschwege

Sara Wehowsky, Oberzell-Züntersbach, Kirchenkreis Schlüchtern

Kathrin Wittich, Rauschenberg-Ernsthausen, Kirchenkreis Kirchhain

Impressionen von der Ordination

(Fotos: medio.tv/Schauderna)

 

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Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Hein im Wortlaut:

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