Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 09 Feb 2015

Kassel (medio). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat die am Sonntag verstorbene Theologin Luise Schottroff als «profilierte Theologin, deren Anstöße weiterwirken», gewürdigt. Bereits zu Lebzeiten habe Schottroff in der evangelischen Theologie «deutliche Spuren hinterlassen», sei es nun mit der sozialgeschichtlichen Auslegung des Neuen Testaments, der feministischen Lektüre, der Gleichnisauslegung, der «Befreiungstheologie für die erste Welt» oder der Bibelübersetzung in gerechter Sprache, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.

Heins Einschätzung nach habe es Schottroff verstanden, gegen anfängliche Widerstände «Frauen in der Welt der Theologie den Weg zu bereiten und sie in die Lage zu versetzen, ihrer Perspektive auf wissenschaftlicher Grundlage Geltung zu verschaffen.» Dankbar zeigte sich der Bischof dafür, dass sich die Theologin neben ihrer Tätigkeit als Universitätsprofessorin auch bei kirchlichen Fortbildungen in der Landeskirche engagierte und auch darüber hinaus das Gespräch mit Pfarrerinnen und Pfarrern, mit Ehrenamtlichen, mit Schülerinnen und Schülern und sonstigen Interessierten suchte.

Luise Schottroff wurde 1934 in Berlin geboren. Von 1986 bis 1999 hatte sie den Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Kassel inne; 2007 wurde ihr von dem Marburger Fachbereich Evangelische Theologie die Ehrendoktorwürde verliehen. Schottroff starb im Alter von 80 Jahren in einem Kasseler Hospiz. (09.02.2015)