Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Mär 2009

Kassel/Loccum (epd). Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, hat einen Bedeutungsverlust sozialer Fragen in der Politik kritisiert. «Soziales hat keine Konjunktur mehr», sagte er in Loccum bei Nienburg auf einer Tagung der Evangelischen Akademie. So habe die neue hessische CDU/FDP-Landesregierung das Sozialministerium in Wiesbaden in Ministerium für Arbeit, Familie und Jugend umbenannt. Die hessische Diakonie stehe jetzt vor der Aufgabe, mit einer Regierung zu verhandeln, die «das Soziale unterbelichtet».

Der Präsident des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland, Klaus-Dieter Kottnik, rief die einzelnen Diakonischen Werke zu mehr politischem Engagement auf. «Diakonie kann nicht unpolitisch sein, sie ist von allem Anfang an politisch», sagte er bei einer Podiumsdiskussion zum Thema «Wie politisch darf Diakonie sein?». Kottnik beschrieb die Diakonie als soziale Bewegung innerhalb des Bürgertums. Sie fordere die Bürger zur Mitarbeit in ihren Gremien auf, um auch Brücken in die Wirtschaft hinein zu schlagen. (27.03.2009)