Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 01 Feb 2010

Port-au-Prince/Kassel (medio). Nach dem schweren Erdbeben im Karibikstaat Haiti bleibt die Lage für die Überlebenden dramatisch: Die Menschen warten auf sauberes Trinkwasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung. Häuser und Straßen sind in weiten Teilen zerstört oder stark beschädigt. Es gibt kaum Hoffnung, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden und die Sicherheitslage wird zunehmend schwieriger. Mittlerweile gehen Experten von bis zu 200.000 Erdbebentoten aus. Das Beben gilt als eines der stärksten der vergangenen 70 Jahre in der Karibik. Mehrere Nachbeben versetzten die Menschen auf Haiti in Angst und führten zu weiteren Zerstörungen.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, sowie Diakonie-Landespfarrer Oberlandeskirchenrat Dr. Eberhard Schwarz rufen zu weiteren Spenden auf. In einem gemeinsamen Schreiben an die Pfarrerinnen und Pfarrer bitten sie die Kirchengemeinen, den Menschen auf Haiti zu helfen: Dies könne vor Ort durch Extrasammlungen und Spendenaufrufe in den Gottesdiensten geschehen. Zudem bitten der Bischof und der Landespfarrer: «Schließen Sie die Menschen in Haiti und die Helfer vor Ort in Ihre Fürbitten ein.» Gleichzeitig bedanken sie sich bei allen, die durch Spenden dazu beitragen haben, dass den Menschen in Haiti geholfen werden kann.

Wie die Pressestelle mitteilte, stockt die Landeskirche ihre Hilfe für die Erdebenopfer um weitere 20.000 Euro auf. Bereits unmittelbar nach den ersten Katastrophenmeldungen aus Haiti hatte die Landeskirche in der vergangenen Woche 20.000 Euro aus der Erntedankkollekte zur Verfügung gestellt. Wichtig sei eine nachhaltige Unterstützung Haitis, damit der lang währende Wiederaufbauprozess gelingt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Diakonie Katastrophenhilfe und Partnerorganisationen helfen vor Ort

Die Diakonie Katastrophenhilfe schickt zum zweiten Mal Hilfsgüter nach Haiti. Am vergangenen Donnerstag ist ein Flugzeug von Airbus von Hamburg aus in die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince geflogen, teilte die evangelische Hilfsorganisation mit. Das Unternehmen Airbus hätte den Flug kostenlos zur Verfügung gestellt. «Das Ausmaß der Zerstörungen ist riesig», sagt Rainer Lang, der zur Zeit für die Diakonie Katastrophenhilfe vor Ort ist. Lang hat in den vergangenen Tagen die Verteilung der Hilfsgüter begleitet.

Von Hamburg aus wurden den Angaben zu Folge unter anderem 10 Tonnen Werkzeug nach Haiti gebracht. Sie seien für das sogenannte «Cash for Work»-Programm (Geld für Arbeit) vorgesehen. Dies ist nach Angaben von Lang gerade in der schwierigen Phase direkt nach dem Erdbeben sehr sinnvoll. In Haiti sei auch schon vor dem Erdbeben die Armut im Land ein riesiges Problem gewesen. Gerade weil die die Lebensmittelpreise stark gestiegen sind, sei es gerade jetzt wichtig, für möglichst viele Familien eine sichere Einkommensbasis zu schaffen, so Lang. Positive Erfahrungen mit diesem Programm hatte die Diakonie Katastrophenhilfe schon 2005 nach dem Erdbeben in Pakistan gesammelt.

Besonders freut sich Lang darüber, dass die Diakonie Katastrophenhilfe ein Kinderkrankenhaus in Port-au-Prince unterstützt. «Wir haben hier selbst  gesehen, wie groß der Bedarf ist und wie viele Menschen in der Klinik gerade behandelt werden», so Lang. Er war in den vergangenen Tagen in Jacmel und im benachbarten Bainet . Dort läuft seit Tagen die Verteilung der schon angekommenen Hilfsgüter auf Hochtouren. Die haitianische Partnerorganisation «Crose» verteilt dort die Hilfsgüter an rund 1.600 Menschen. Unter anderem werden Nahrungsmittel, Decken, Wasserkanister, Hygieneartikel und Plastikplanen verteilt. (01.02.2010)

Helfen Sie mit Ihrer Spende:

Gespendet werden kann an das Diakonische Werk in Kurhessen-Waldeck, Konto 21 21 21 bei EKK eG (BLZ 520 604 10), Stichwort «Haiti» oder online unter:

diakonie-katastro-phenhilfe.de/haiti

Kollektenaufruf:

Die Diakonie Katastro-
phenhilfe ruft zu Kollekten für die Erdbebenopfer auf. Den Aufruf finden Sie hier:

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