Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Sep 2010

Kassel (epd). Vom religiösen Fundamentalismus geht nach Ansicht des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-waldeck, Prof. Dr. Martin Hein,  eine große Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden aus. «Die unerträgliche Ankündigung einer kleinen Sekte in den USA, den Koran zu verbrennen, ist hierbei ein besonders abstoßendes und strikt zu verurteilendes Beispiel», schreibt Hein in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an führende Vertreter des Islam in Hessen. Alles, was den Frieden zwischen den Religionen gefährde, sei abzulehnen.

In dem Brief, der den Vorsitzenden der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen, Ramazan Kuruyüz, sowie den Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Fuat Kurt, gerichtet ist, geht der Bischof auch indirekt auf die aktuelle Diskussion um das Buch von Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin ein. Man müsse hellhörig werden, wenn die Religion als ursächlicher Grund genannt werde, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft infrage zu stellen. Es sei auch nicht so, dass auf der einen Seite die Deutschen und auf der anderen Seite die Muslime stehen.

Vor diesem Hintergrund sei es ein Gebot der Stunde, dass Christen und Muslime Fundamentalismus, Respektlosigkeit, Menschenverachtung und Gewalt entgegenwirkten. Dazu müsse und könne auch der christlich-islamische Dialog beitragen, der in Hessen zu einem «gewachsenen wechselseitigen Vertrauen» geführt habe. «Für Christen und Muslime muss die Einsicht gelten, dass sie nach Gottes Willen nicht gegeneinander Krieg führen dürfen», betonte Hein. (10.09.2010)

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Hier können Sie den Brief von Bischof Martin Hein im Wortlaut lesen:

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