Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Nov 2007

Kassel (medio). «Warum ist ein lieber Mensch unheilbar krank?» und «Warum zerstören wir unser Klima und Gott lässt das zu?» - Zwei von vielen Fragen, die mehr als 30 Chatterinnen und Chatter am Donnerstagabend dem Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck, Martin Hein auf www.busstag.de stellten. Dabei äußerten die Chatter vor dem Bischof ganz offen ihre Sorgen: «Mich macht das ganz fertig wenn ich sehe wie andere für unsere Klimasünden büßen, zum Beispiel in Bangladesh», schrieb ein Teilnehmer. Bischof Hein entgegnete: «Der Buß- und Bettag kann uns die Augen dafür öffnen, dass wir nicht nur für uns, sondern auch für andere Verantwortung haben» und empfahl, in seiner unmittelbaren Umgebung für einen aktiven Klimaschutz einzutreten.

Die Frage nach dem «Warum», so Hein, sei nicht sinnlos, wie mancher Teilnehmer vermutete. Selbst wenn man auf diese Frage keine unmittelbare Antwort erhalte, helfe sie doch weiter. Auch Jesus am Kreuz hätte auf seine Frage «Vater, warum hast Du mich verlassen» keine unmittelbare Antwort erhalten. Die Antwort sei wenig später gekommen: «Gott hat ihn von den Toten auferweckt». Dies zeige auch: «Warum-Fragen brauchen Zeit», so der Bischof im Chat.

Zum Ende des einstündigen Chats wurde es persönlich und still, als Hein die Frage gestellt wurde: «Haben Sie auch schon nach dem Warum gefragt und keine Antwort erhalten?» - Hein bejahte diese Frage und berichtete den Chattern von persönlichen Momenten seines Lebens. Er bekannte auch, dass er manchmal keine schlüssige Antwort gefunden habe. Aber: «Mein Leben hat trotzdem seinen Sinn behalten. Mein Grundgefühl ist eine tiefe Geborgenheit in Gott», bekannte der Bischof, «komme was da kommen mag».

Der Chat bildete den Abschluss der diesjährigen Buß und Bettagskampagne unter dem Motto: «Warum?» Mit Gottesdiensten, Zeitungsanzeigen und dem Internetangebot auf www.busstag.de hatte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ein Zeichen zur Selbstbesinnung setzen wollen. Der Erfolg der Kampagne überraschte selbst die Veranstalter. So riefen die Internetnutzer binnen weniger Tage mehr als 80.000 mal die Seiten der Kampagne auf, zahlreiche Menschen trugen sich in die Gebetsforen ein. «Die große Nachfrage zeigt, dass viele Menschen Warum-Fragen mit sich herum tragen und vor Gott bringen wollen», sagte Pfarrer Christian Fischer, Internetbeauftragter der EKKW, nach dem Chat. (22.11.2007)

Linktipp:

Die Website zum Buß- und Bettag 2007 finden Sie unter:

busstag.de

Kanzelabkündigung:

Lesen Sie hier die Kanzelabkündigung zum Buß- und Bettag von Bischof Martin Hein:

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