Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Mai 2009

Rotenburg (medio). Von vielen Gesprächen und Begegnungen war der Besuch des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, vom 24. bis 27. Mai im Kirchenkreis Rotenburg geprägt. «Es brennt uns unter den Nägeln, wie sich diese Region entwickeln wird», sagte Hein gleich zu Beginn seiner Visitation. Über Sorgen und Probleme, aber auch über Stärken und hoffnungsvolle Impulse informierte sich der Bischof und von beidem gebe es im Kirchenkreis Rotenburg genug, berichtete die Informationsbeauftragte des Kirchenkreises, Pfarrerin Sabine Kresse.

Eine der Stationen des Bischofs war das Kreiskrankenhaus Rotenburg. «Wir bieten eine hochwertige medizinische Versorgung und haben eine gute Bettenauslastung, aber wir haben auch offene Stellen im ärztlichen Bereich», berichtete der Verwaltungsleiter des Kreiskrankenhauses Rotenburg, Sassan Pur, dem Bischof. Es würde immer schwerer, Ärzte und Ärztinnen in die Region zu holen. Schon jetzt bemühe man sich, die Stellen so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Was demographischer Wandel vor Ort bedeutet, wurde bei einem Gang durch die Orte Asmushausen und Braunhausen deutlich. Immer mehr Häuser seien nur noch von einer Person bewohnt, manches Haus stehe leer und finde trotz sehr niedriger Preise keinen Käufer, erläuterte Pfarrerin Dorothea Wecker. Was uns als Wort leicht über die Lippen gehe, werde hier konkret, sagte Hein. Auch wenn die Kirche keine Patentrezepte habe, bliebe es doch ihre Aufgabe nah bei den Menschen zu sein und die zuweilen unabwendbaren Entwicklungen im ländlichen Raum zu begleiten.

Sorge um den Erhalt der Kirchengebäude und Bedenken bezüglich der anstehenden Pfarrstellenanpassung äußerten die Kreissynodalen bei einem Gespräch mit Bischof Hein. Die Kirche im ländlichen Raum habe großes Potential, ermutigte der Bischof. «Wir ziehen uns nicht aus der Fläche zurück, wir bleiben», so Hein. Auch weiterhin werde es geistliches Leben in den Dörfern geben nicht, zuletzt Dank des vorbildlichen ehrenamtlichen Engagements von Lektoren und Prädikanten. Zudem bekannte sich der Bischof zum dichtesten Pfarrstellennetz Deutschlands, das die Landeskirche vorweisen könne. Dies solle auch nach der Pfarrstellenanpassung erhalten bleiben. (28.05.2009)