Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Apr 2007

Kassel (epd/medio). Als ein «großes Vorbild für unsere Kirche» hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, den 1957 verstorbenen Prälaten Karl Hilmes am Montag in Kassel gewürdigt. Der Theologe, der am 24. April vor 100 Jahren geboren wurde, wurde während der nationalsozialistischen Herrschaft mehrere Jahre in einem Konzentrationslager inhaftiert.

Aus diesem Grunde will die Landeskirche nach den Worten von Hein die Stiftung der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände des KZ Dachau unterstützen. Der Stiftung komme auch die Kollekte der am Donnerstag beginnenden Kirchensynode zugute.

Hilmes war am 6. März 1942 aufgrund einer Predigt in Kassel verhaftet und ins KZ Dachau gebracht worden, wo er trotz des Freispruchs durch ein Kasseler Gericht noch bis Oktober 1944 inhaftiert blieb. In Dachau wurde er auch Opfer medizinischer Versuche.

Nach Kriegsende war Hilmes maßgeblich am Aufbau der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck beteiligt und stieg bis zum Prälaten, dem theologischen Stellvertreter des Bischofs, auf. Sein Widerstand gegen den Nationalsozialismus und dessen Versuch, auch die Kirche gleichzuschalten, mache ihn bis heute zu einem glaubwürdigen Repräsentanten für den Neuanfang, erklärte Hein. (23.04.2007)