Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Apr 2015

Bad Hersfeld (epd). Die Idee eines Lutherweges ist nach Auffassung des kurhessischen Bischofs Martin Hein einer der schönsten Beiträge der Reformationsdekade, mit der die evangelische Kirche auf das 500.
Jubiläum der Reformation im Jahr 2017 hinführt. Erholung, Erbauung und Bildung bildeten dabei ein ganzheitliches Konzept, sagte Hein am Samstag auf dem fünften Lutherwegetag im nordhessischen Bad Hersfeld.

Luther selbst hätte an dieser Idee wahrscheinlich die Gefahr des Personenkultes oder die Versuchung, sich durch gute Werke zu rechtfertigen gestört, räumte Hein ein. Dagegen hätte sein Freund Philipp Melanchthon, der die Luther-Erinnerungskultur in Deutschland etabliert habe, einen solchen Weg sicher gut gefunden. Da Melanchthon auch für Luther zum Reichstag nach Augsburg gereist sei, wäre es überlegenswert, auch diesen Weg als Lutherweg auszubauen, regte Hein an.

Auf dem Zusammentreffen, das erstmals in Hessen stattfand, hatten die Teilnehmer über eine intensivere Zusammenarbeit der einzelnen Stationen des Lutherweges beraten. Auf der Tagesordnung standen Sachstandsberichte und Arbeitsgruppen zum Thema Kirche und Tourismus. Organisiert wurde das Treffen von der Lutherweggesellschaft, die als Dachorganisation Aktionen und Pläne am gesamten Lutherweg vernetzt, in Zusammenarbeit mit dem Kurbetrieb Bad Hersfeld und dem Verein «Lutherweg in Hessen».

Der erste Lutherweg wurde bereits 2008 in Sachsen-Anhalt eröffnet. Mittlerweile verbinden Lutherwege auf einer Strecke von rund 1.500 Kilometern auch Orte in Thüringen, Sachsen, Bayern und Hessen. In Vorbereitung ist eine Verlängerung des Weges in Sachsen-Anhalt nach Magdeburg sowie die Eröffnung von Wegabschnitten in Brandenburg. Der Lutherweg führt zu den Wirkungsstätten Martin Luthers und zu Orten, die mit der Reformation in Verbindung stehen.

Bad Hersfeld liegt auf der Handelsroute, auf der Martin Luther 1521 zum Reichstag nach Worms reiste, um sich dort vor dem Kaiser zu rechtfertigen. Auf dem Rückweg predigte er in Bad Hersfeld, bevor er sich als Junker Jörg auf die Wartburg in Eisenach zurückzog, um das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen. (20.04.2015)

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Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

lutherweg.de